Am 2. Januar wird um 9:45 die Dokumentation „Rätsel, Mythen und Legenden Rübezahl – der Geist des Riesengebirges“ im MDR augestrahlt. Wir konnten zu dieser Produktion Filmmaterial aus unserer Archiv beisteuern
Im wilden Riesengebirge – so überliefern es die Sagen und Legenden der Region – lebt seit uralten Zeiten ein Berggeist. Er beschützt Höhlen und Felsen, Sümpfe, Wälder und Tiere. Er herrscht über Wind und Sturm. Manchen Menschen hilft er in der Not, anderen spielt er derbe Streiche. Darum galt und gilt auch heute noch die Warnung: Wanderer kommst Du in jene Berge, so denke daran, der Berggeist kann überall sein. Mündlich überlieferte Geschichten um Rübezahl gehören zur regionalen Folklore des Riesengebirges wie das Seeungeheuer Loch Ness zu Schottland. Der beeindruckende böhmisch-schlesische Gebirgszug hat naturgemäß die Fantasie seiner Bewohner angeregt. Daraus ist der launische Riese Rübezahl entsprungen. Aber wer oder was ist dieser sagenumwobene Rübezahl nun genau?
Ein Riese, ein Bergbau- und Bergwerksgeist oder doch eher ein Berggnom, ein Homunkulus? War er ein Geächteter, ein Mönch, ein Schatzhüter, Herr des Wetters oder sogar ein Zauberer?
Bis in die heutige Zeit scheint diese vielschichtige Gestalt die Menschen zu faszinieren. Dichter, Schriftsteller, Maler, Bildhauer, sogar Komponisten widmeten ihm Werke. Carl Maria von Weber, Friedrich von Flotow und Louis Spohr komponierten Rübezahl-Opern. Wolfgang Menzel verfasste das Drama „Rübezahl“, das 1829 in Stuttgart uraufgeführt wurde. Carl Hauptmanns Rübezahl-Buch von 1915 und nicht zuletzt Otfried Preußlers“„Mein Rübezahl Buch“ zeigen, dass die Geschichten über den Geist aus dem Riesengebirge von Groß und Klein immer wieder gern gelesen werden. Und sogar Hitqualität weist der Berggeist auf: In der Hymne auf das Riesengebirge taucht er im Refrain als Behüter des Riesengebirges auf und die von Ralph Siegel produzierte deutsche Musikgruppe „Dschinghis Khan“ widmete ihm einen Song.