Neuigkeiten aus dem Archiv – 19. 11. 2013

Am Montag, dem 9. Dezember, veranstaltet der filmwissenschaftliche Verein CineGraph Babelsberg e.V. in Zusammenarbeit mit uns eine öffentliche Filmvorführung im Berliner Kino Arsenal. Gezeigt wird eine Auswahl herausragender Dokumente aus unserem Archiv, darunter Filme des Leipziger Amateurs Walter Lenger, des Braunschweigers Hellmuth Lange, des Berliners Willi Wünsch und des Frontkameramanns Götz Hirt-Reger. So unterschiedlich wie die Filmemacher, so stark unterscheiden sich auch ihre Themen und ihr Blickwinkel auf die NS-Diktatur: Neben alltäglichen Schnappschüssen, Familien- und Reisefilmen stehen technische, biologische oder volkskundliche Dokumentationen, Zerstreuungsfilme und Ereignisreportagen, die sich an die Ikonografie der offiziellen Filmberichterstattung anlehnen.

Wir hoffen auf zahlreiche interessierte Besucher, damit in Zukunft auch weitere Perlen aus unserem Archiv wieder über die Leinwände flimmern werden. Das Arsenal – Institut für Film- und Videokunst e.V. befindet sich im 2. Untergeschoss des Filmhauses am Potsdamer Platz (Museum für Film und Fernsehen).

Neuigkeiten aus dem Archiv – 5. 11. 2013

ZDF: Nacht über Deutschland: Novemberpogrome 1938 – Bruch mit der ZivilisationDie Reichspogromnacht war ein einschneidendes Ereignis der deutschen Geschichte: In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Deutschland und Österreich Synagogen, jüdische Gemeindehäuser und Geschäfte beschädigt und zerstört.

Mit der Pogromnacht gingen die Nationalsozialisten zur offenen Gewalt gegen die jüdische Minderheit im Deutschen Reich über. Es brannten Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden zerstört, jüdische Bürger misshandelt. Als Vorwand für die Übergriffe diente den Nationalsozialisten das Attentat des 17-jährigen Juden Herschel Grynszpan auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath am 7. November 1938 in Paris. Propagandaminister Joseph Goebbels nutzte die Gelegenheit, um bei einem Treffen von Parteiführern in München das Signal für die Gewaltaktionen zu geben. In der Öffentlichkeit versuchte die NS-Führung, die Welle der Gewalt als „spontanen Ausbruch des Volkszorns“ erscheinen zu lassen.

Das ZDF zeigt die Dokumentation „Nacht über Deutschland – Novemberpogrom 1938“ heute, am 05.11.2013 um 20:15 Uhr.

Wir konnten diese Dokumentation mit zahlreichen Filmszenen aus unserem Archiv unterstützen.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 04.11. 2011

Nachfolgende Mail erreichte uns heute früh. Wir freuen uns, dass wir den erwähnten Dokumentarfilm des amerikanischen Kamermanns Julian Bryan zu dieser Dokumentation beisteuern konnten. Aus dem Nachlass Bryans haben wir ca. vier Stunden Filmmaterial in unserem Archiv.

„A long journey comes to its end. Our documentary film on Leonore Goldschmidt and her Goldschmidt Schule has been completed and will be broadcast in Germany and the US in the coming weeks.

During those amazing four years of research and production we were blessed to get to know so many interesting and engaging personalities, friends, interview partners, witnesses and important companions. We truly feel blessed by your support, your time, your generosity and your energy. We certainly hope that our paths will cross again.

Special thanks to the Goldschmidt family who has been supporting this project all along the way. We sincerely hope that this project helps to spread Leonore’s message of „Bildung“ and that her legacy will live on forever.

The film will be broadcast:

GERMANY: ‚Goldschmidts Kinder – Überleben in Hitlers Schatten‘– November 4th, 2013 at 23:30 on ARD Television.
– November 5th, 2013 at 03:25 on ARD Television.
– November 7th, 2013 at 20:15 on tagesschau24.

Berlin 1935. Unter großen persönlichen Risiken gelingt es der Lehrerin Leonore Goldschmidt mitten in Nazi-Deutschland eine jüdische Schule zu gründen. Sie findet ein Schlupfloch in den nationalsozialistischen Schulgesetzen und widersteht allen Repressalien durch die SA.

Für viele jüdische Kinder Berlins wird die Goldschmidt-Schule zum letzten Zufluchtsort vor dem wachsenden Rassismus. Auf dem Lehrplan steht vor allem Englisch – als Voraussetzung für ein Leben im Exil.

Nach der Pogromnacht 1938 eskaliert die Lage der Juden in Deutschland: Viele Goldschmidt-Schüler fliehen mit ihren Familien. Im September 1939 muss Leonore Goldschmidt die Schule schließen. Sie geht ins Exil nach England.

„Goldschmidts Kinder – Überleben in Hitlers Schatten“ erzählt die bislang weitgehend unbekannte Geschichte einer mutigen und listigen Frau, die für viele jüdische Kinder Berlins zum Schutzengel wurde.

Vor allem aber lässt die Dokumentation nacherleben, wie Rassismus und Antisemitismus in die Gesellschaft einsickerten und die Seelen der jüdischen Kinder peinigten: Überlebende Schüler, heute alle weit über 80 Jahre alt, berichten in berührenden Statements, wie sehr sie unter Ausgrenzung und Drangsalierungen litten.

Aus allen aber spricht tiefe Dankbarkeit für eine Frau, die eine „Oase inmitten der Hölle“ schuf und „ihre“ Kinder vorbereitete auf ein neues Leben im Exil.

Für die Dokumentation „Goldschmidts Kinder – Überleben in Hitlers Schatten“ hat die Familie Goldschmidt ihr Archiv mit zahlreichen Fotos, Briefen, Tagebüchern und anderen Dokumenten geöffnet. Leonore Goldschmidts Enkel David erzählt von seiner Großmutter, die 1983 verstorben ist.

Außerdem können die Autoren auf einen Dokumentarfilm zurückgreifen, den der amerikanische Journalist Julian Bryan 1937 in der Goldschmidt-Schule gedreht und aus Deutschland herausgeschmuggelt hat. Er zeigt unter anderem die Zeitzeugen, die in der Dokumentation zu Wort kommen. So entsteht ein dichtes und emotionales Bild vom Leben in der Goldschmidt-Schule – einer einzigartigen Institution im Schatten des Nazi-Terrors.

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