Neuigkeiten aus dem Archiv – 29.11.2017

In den vergangenen Wochen konnten wir Yad Vashem mehrfach mit historischem Filmmaterial bei der Aufarbeitung des Holocaust unterstützen. Wir danken für das Buchgeschenk, das uns soeben als Dank für die Zusammenarbeit erreichte.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 28.11.2017

Heute Abend um 22:05 zeigt der MDR den 2. Teil der Dokumentation „Mitteldeutschland unterm Hakenkreuz“, die komplett aus Farbfilmmaterial unserem Archiv erstellt wurde. Teil 1 lief bereits am Dienstag voriger Woche und hatte sensationell gute Einschaltquoten!

Der Film erzählt vom Alltag während des Zweiten Weltkriegs: von der Musterung im Freibad in Bitterfeld, von der Rationierung der Lebensmittel in Leipzig, vom Warten auf den Alarm in einer Flakstellung bei Halle, von der Evakuierung der Kinder aus den von Bombenangriffen bedrohten Großstädten ins thüringische Ranis. Es liegt ein unterschwelliges Grauen in den Bildern der Amateurfilmer – die Katastrophe selbst zeigen sie nicht. Zu den letzten Bildern gehören Aufnahmen des unzerstörten Dresden – und die vermutlich einzigen Farbaufnahmen der weltberühmten Silhouette mit der Frauenkirche, bevor die Stadt im Februar 1945 in Schutt und Asche sank.

Es waren keine professionellen Wochenschaukameramänner, die die Bilder vom Alltag in Mitteldeutschland während der NS-Zeit festhielten. Es waren Hobbyfilmer, die das normale Leben jenseits der offiziellen NS-Propaganda abbildeten: auf 8mm-Film und vor allem – die eigentliche Sensation – in Farbe! Das, wofür sie bereit waren, einen kostbaren Streifen Film zu opfern, wirkt zufällig, harmlos. Ein Mädchen hält ihre Puppe stolz in die Kamera, ein Bauer führt seine Pferde in die Saale zum sonntäglichen Bad. Eine Frau schält Obst und legt Gurken ein. Doch bei aller Privatheit ist die Politik allgegenwärtig: Beiläufig wird der rechte Arm zum Gruß gehoben, von jedem öffentlichen Gebäude, von jedem Ausflugsdampfer grüßt die Nazi-Fahne – und an beinahe jedem Wochenende gibt es irgendwo einen Aufmarsch mit Marsch Es sind Aufnahmen von Seltenheitswert: Schloss Colditz umfunktioniert als Gefangenenlager für polnische Kriegsgefangene; die Festung Königstein zweckentfremdet, um französische Offiziere und Generäle unterzubringen; ein Lager in Königsbrück bei Dresden, in dem sowjetische Soldaten vor sich hin vegetieren. Gefilmt hat diese Bilder der Wehrmachtsoffizier Walther Lenger aus Leipzig.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 27.11.2017

Der Filmberichterstatter Heinz Sasse zählt zu den wichtigsten Kameramännern des Dritten Reiches. Er drehte ua. die „Panorama Farbwochenschauen“, die Volksgerichtsprozesse gegen die Attentäter des 20. Juli 1944 und die Hinrichtung der bei diesen Prozessen zum Tode Verurteilten.

Über den Verbleib des Films über die Hinrichtung der Hitler-Attentäter existieren widersprüchliche Versionen: Während die einen vermuten, die Rolle sei in London oder Moskau, gehen andere davon aus, dass der Film, der bei Kriegsende in den Tresoren des Reichspropagandaministeriums gelegen haben soll, vernichtet wurde. Immer wieder wird auch von einer Vorführung im kleinsten Kreis Jahre nach Kriegsende in München berichtet, nach der der Film verschollen sei. Keine dieser Versionen konnte bislang verifiziert werden.

Uns ist es gelungen, den über Jahrzehnte unangetasteten Filmnachlass von Heinz Sasse zu sichten und für unser Archiv zu erwerben.

Die Rollen werden zeitnah gesichtet und wissenschaftlich bearbeitet. Wir berichten in Kürze an dieser Stelle mehr.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 21.11.2017

Da das Paket, das uns heute mit drei 9.5-mm Rollen Privatfilmaufnahmen (aus dem Mittelabschnitt der Ostfront) erreichte, keine Absenderangabe enthielt, können wir uns nur auf diesem Wege für die großzügige Überlassung des Materials bedanken.

Unsere Bitte: werfen Sie keine Filmrollen weg, sondern setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir besuchen Sie vor Ort, begutachten ihr Filmmaterial und bieten Ihnen einen fairen Preis.

Wir sind in den nächsten Wochen ua. in Hamburg, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart und München.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 20.11.2017

Gerne machen wir auf eine Produktion aufmerksam, zu der wir historisches Filmmaterial aus unserem Archiv beisteuern konnten.
Anlässlich des 100. Jahrestages der Schlacht von Cambrai, der ersten großen Panzerschlacht der Geschichte, beleuchtet die Doku-Reihe „Panzer!“ am 21. November auf ZDFinfo die Entwicklung dieser bewaffneten Militärfahrzeuge und deren Rolle im 20. Jahrhundert. Der erste Teil wird um 20:15 Uhr gezeigt und beschäftigt sich mit dem Ersten Weltkrieg. Der im Anschluss folgende zweite Teil befasst sich mit den Panzern im Zweiten Weltkrieg.

Die Dokumentation von Florian Dedio und Barbara Necek taucht ein in die Geschichten derer, die Panzer erfanden, bauten und fuhren, die in ihnen kämpften, töteten oder durch sie starben. Die Filme berichten aus den Tagebüchern der frühen Panzer-Pioniere und bieten exklusive Interviews mit Veteranen, Generälen und Experten.
Der Panzer ist die prägende Waffe des 20. Jahrhunderts: Gespeist aus den Erfahrungen der Grabenkämpfe des Ersten Weltkriegs wurde er im Zweiten Weltkrieg zum entscheidenden Faktor. Die Wirklichkeit für die Panzerbesatzungen der kriegsführenden Nationen war dabei weit entfernt von den heroisierenden Darstellungen der Propaganda. Qualvolle Enge und ohrenbetäubender Lärm prägten den Dienst in den stählernen Kolossen. Die Panzertruppen gehörten an der Front zu den Einheiten mit der statistisch kürzesten Lebenserwartung. Noch im Zweiten Weltkrieg zeichnete sich ab, wie aus den einst unbezwingbar scheinenden Kampfmaschinen schwerfällige Gejagte wurden. Neue Waffen wie Panzerfäuste oder Bazookas und die wachsende Schlagkraft von Kampfflugzeugen machten Panzer auf dem Schlachtfeld zunehmend verwundbar.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 17.11.2017

Die Suche nach verschollenen Filmschätzen ist in der Regel langwierig und aufwändig. Oft beginnt sie mit einem Foto, auf dem ein Filmamateur mit seiner Kamera zu sehen ist. Gibt es Hinweise, die helfen, den unbekannten Filmer zu identifizieren? Welche Uniform trägt er? Sind Divisionskennzeichen oder besondere Orden zu erkennen? Hält das Foto Details, wie Schilder, Kirchtürme oder Gebäude fest, die Aufschluss geben können, wann und wo genau das Foto entstanden ist?

Jedes noch so kleine Detail ist wichtig, um eine erste Spur zu finden, die dann mit Hilfe von Archivunterlagen, vielen Telefonaten und der Suche vor Ort weiter verfolgt werden muss.

Doch längst nicht jede Spur führt zum gewünschten Ergebnis; nur allzu oft bleibt unsere Recherche am Ende erfolglos.

Um so erfreulicher ist es, wenn unsere Arbeit – wie im aktuellen Fall – doch von Erfolg gekrönt ist.

Soeben ist es uns nach langer Suche gelungen, den kompletten Filmnachlass eines Generals der ehemaligen Deutschen Wehrmacht zu finden und für unser Archiv zu erwerben.

Wohlverhalten und gut verwahrt in einem Umzugskarton, haben rund 80 (!) Filmrollen die Wirren der Zeit überstanden; ein Filmschatz von einzigartiger Bedeutung.

Wie bei jedem Neuzugang, werden wir jede einzelne Rolle sichten, in 2K abtasten und anschließend exakt verschriften, um sie für Historiker, Dokumentarfilmer und Ausstellungen zur Verfügung stellen zu können.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 15.11.2017

Wie berichtet, konnten wir mehrere 16-mm-Rollen mit hervorragendem Farbfilmmaterial aus den Jahren 1938 und 1939 für unser Archiv erwerben.

Die Aufnahmen entstanden nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich und halten neben vielem anderen auch eine Fahrt auf der Donau von Süddeutschland bis in die Wachau fest. Neben Orten wie Melk, Linz und Urfar enthält der Film auch Aufnahmen von Mauthausen, in dessen Nähe die Nationalsozialisten das größte Konzentrationslager auf österreichischem Boden errichteten.

Ein einzigartiges Zeitdokument, das jetzt in 2K vorliegt und derzeit von uns szenengenau bestimmt wird.

Weitere interessante Filme finden Sie auf unserem YouTube Channel.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 14.11.2017

Am 21. und 28. November zeigt der Mitteldeutsche Rundfunk/MDR unter der Überschrift „Der Osten im Privatfilm“ die Dokumentation „Mitteldeutschland unterm Hakenkreuz“.

Die von DOKfilm erstellten Filme (denen weitere in Kürze folgen werden) greifen zu 100% auf Farbmaterial aus unserem Archiv zurück. Wir weisen unsere Leser daher gerne auf diese Ausstrahlungstermine hin!

Der MDR selbst wirbt mit folgenden Texten für diese einzigartigen, ausschließlich aus Farbfilmen bestehenden Dokumentationen:
Es waren keine professionellen Wochenschaukameramänner, die die Bilder vom Alltag in Mitteldeutschland während der NS-Zeit festhielten. Es waren Hobbyfilmer, die das normale Leben jenseits der offiziellen NS-Propaganda abbildeten: auf 8mm-Film und vor allem – die eigentliche Sensation – in Farbe! Das, wofür sie bereit waren, einen kostbaren Streifen Film zu opfern, wirkt zufällig, harmlos. Ein Mädchen hält ihre Puppe stolz in die Kamera, ein Bauer führt seine Pferde in die Saale zum sonntäglichen Bad. Eine Frau schält Obst und legt Gurken ein. Doch bei aller Privatheit ist die Politik allgegenwärtig: Beiläufig wird der rechte Arm zum Gruß gehoben, von jedem öffentlichen Gebäude, von jedem Ausflugsdampfer grüßt die Nazi-Fahne – und an beinahe jedem Wochenende gibt es irgendwo einen Aufmarsch mit Marschmusik: zum Betriebssportfest, zum 1. Mai, zum Erntedankfest.

Teil 1 der Dokumentation „Mitteldeutschland unterm Hakenkreuz“ erzählt die Jahre bis zum Kriegsbeginn – von einen Land, das glaubte, glücklich zu sein. Nur in wenigen Aufnahmen kündet sich die Katastrophe an: in einer privaten Gasmaskenübung in Leipzig etwa, als im September 1938 beim Einmarsch ins Sudetenland der Krieg schon einmal zum Greifen nahe scheint. Auch in den Filmaufnahmen von Käthe und Erich Höse bildet sich das kommende Grauen ab. Im Hafen von Stettin, den die beiden Paddler am 30. August 1939 erreichen, liegt das zum Lazarettschiff umgebaute Urlauberschiff „Stuttgart“ – bereit, die ersten Verwundeten des Krieges aufzunehmen.

Teil 2 der Dokumentation „Mitteldeutschland unterm Hakenkreuz“ erzählt vom Alltag während des zweiten Weltkrieges: von der Musterung im Freibad in Bitterfeld, von der Rationierung der Lebensmittel in Leipzig, vom Warten auf den Alarm in einer Flakstellung bei Halle, von der Evakuierung der Kinder aus den von Bombenangriffen bedrohten Großstädten ins thüringische Ranis. Es liegt ein unterschwelliges Grauen in den Bildern der Amateurfilmer – die Katastrophe selbst zeigen sie nicht. Zu den letzten Bildern gehören Aufnahmen des unzerstörten Dresden – und die vermutlich einzigen Farbaufnahmen der weltberühmten Silhouette mit der Frauenkirche, bevor die Stadt im Februar 1945 in Schutt und Asche sank.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 13.11.2017

Da die Nachfrage nach historischem Filmmaterial aus unserem Archiv stetig steigt, können wir leider nicht immer zeitnah auf alle Beiträge verweisen, die wir mit Material beliefern durften.

Stellvertretend für alle, möchten wir uns an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit bedanken bei:

Broadview tv„Volkswagenstory“, Kunstmuseum Bern, Epoche Media, DOKFilm, History Media „Persil-Story“, rbb-Kontraste, eco-Media „Deutschlands große clans – Otto“, Heimwerk Film „Die Spur der Ahnen“, CFRT/Paris „Ventura“, Like a shot Enterntainment/London „World war II“, Schloss Schönbrunn, Histodoc/Paris, FAZ, ZDF-aspekte, MDR, Florianfilm „Max Emden“, Wildbear Terror/Australien, Cite del Architecture/Paris, ZDFinfo „Weihnachten in Stalingrad“, The History Channel „Guardiabs of Heritage“, NAK/Japan, Zeitsprung „Dreigroschenoper“, Bremedia „Unsere Städte“, Along Mekong, Yad Vashem/Jerusalem, heute Journal, Nationales Zentrum für Kultur Polen, Looksfilm, Februar Film „Bahlsen-Story“, Nexo Digital/Mailand „Alois Brunner“, vivatfilms/Paris, 3D-produzioni/Rom, NDR, CC&C/Paris, Taglicht Media, artline films, Haus der Deutschen Kunst und viele andere!

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