Neuigkeiten aus dem Archiv – 29.04.2013

Eben erreicht uns die traurige Nachricht, dass die Fachzeitschrift schmalfilm mit der kommenden Ausgabe (Nr. 610) eingestellt wird. Seit fast 65 Jahren erschien der schmalfilm als „Fachmagazin für Filmer und Sammler“ und ist damit nicht nur die dienstälteste, sondern auch letzte Zeitschrift für die Klientel der Analog-Hobbyfilmer, die durch den Schwund geeigneter Produkte vor allem im letzten Jahrzehnt stark zusammenschrumpft ist. Gegründet wurde der schmalfilm im Jahr 1949 von Hellmuth Lange, dem führenden Kopf des Braunschweiger BDFA (Bund deutscher Filmamateure), von dem sich auch einige Filme in unserem Archiv befinden. Obwohl das Medium Schmalfilm mit dem Aufkommen des Video-Formats Anfang der 80er Jahre zunehmend an Bedeutung verlor, konnte sich die Zeitschrift dank ihrer treuen Stammleserschaft bis heute behaupten – nicht zuletzt dank engagierter Szene-Berichterstattung, eines gefälligen Lay-Outs und ansprechender Themenwahl, die den Blick über den Tellerrand nicht scheute.
Mit dem Verschwinden des schmalfilm ist die deutsche Printmedienlandschaft zweifellos um ein hochwertiges Traditionsmagazin ärmer geworden.
Über die Hintergründe der Entscheidung äußert sich Chefredakteur Jürgen Lossau hier.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 23.04.2013

In Cloppenburg setzt ein umtriebiger Unternehmer schon früh auf ein neues Medium, um für das reichhaltige Angebot seines örtlichen Kolonialwarenladens zu werben: den Film.

1924 entstehen diese Bilder eines aufstrebenden Familienunternehmens im Oldenburgischen. Neben heimischen Erzeugnissen werden auch Kaffee, Tee und Kakao angeboten – Luxusgüter, die sich nicht jedermann leisten kann.

Dass die „bessere Gesellschaft“ das Angebot zu würdigen weiß, soll das eigens bestellte Auto mit Chauffeur dokumentieren. Der wartet geduldig und von den Kindern bestaunt, während seine „Herrschaften“ im Laden einkaufen.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 18.04.2013

Soeben erschien im Münchner Morisel Verlag unsere Dokumentation „Thüringen wie es einmal war“ (Historische Filmaufnahmen aus der Landwirtschaf) als DVD. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und wünschen gute Umsätze!

Bei dieser Gelegenheit machen wir auch gerne auf eine Buch-Neuerscheinung im Morisel Verlag aufmerksam, die viele unserer Leser interessieren wird: „Die Gesichter der UFA“ von Friedemann Beyer.

Friedemann Beyer
Die Gesichter der UFA – Starportraits einer Epoche

Hundert Porträts bedeutender Filmschauspieler der Ufa-Zeit dokumentieren die Vielfalt darstellerischer Persönlichkeiten der 1920er bis 1940er Jahre. Sie erinnern aber auch an eine Ära, als es in Deutschland ein funktionierendes Starsystem gab, das mit Hollywood konkurrieren konnte. Friedemann Beyer zeichnet in komprimierter Form die biografischen und künstlerischen Stationen der Künstler und ihrer Filme nach und ergänzt die Texte mit seltenen zeitgenössischen Porträtaufnahmen. Ein unverzichtbares Kompendium für Filmfreunde.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 16.04.2013

Mit Parolen wie „Deutsche wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden!“ – begannen die Nationalsozialisten am 1. April 1933 einen reichsweiten Boykott gegen jüdische Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte.

Deutsche, die allen Parolen zum Trotz, in jüdischen Geschäften einkaufen wollten, wurden von Angehörigen der SA und der SS am Betreten gehindert.

Private Filmaufnahmen dieser Aktionen sind eine große Seltenheit. Um so interessanter sind die hier eingestellten Aufnahmen, die die Ereignisse dieses Tages in Leipzig festhalten.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 12.04.2013

„So war die Zeit“ lautet der Titel einer Filmtrilogie mit nie gesehenen privaten Filmaufnahmen der 30er Jahre, die soeben im bekannten „Readers Digest Verlag Das Beste“ erschienen ist.

Das Material stammt komplett aus unserem Archiv
und wurde von dem bekannten Filmemacher Hermann Pölking-Eiken zu einer außergewöhnlichen Dokumentation zusammengestellt. Der eingestellte Trailer lädt ein zu einer einzigartigen Zeitreise in ein Deutschland, das heute so nicht mehr existiert.

Wer Interesse am Erwerb dieser Trilogie hat, wende sich bitte an: Reader’s Digest Das Beste Verlag.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 12.04.2013

25 Minuten lang sind die Filmaufnahmen, die in den 30er Jahren in Gerdauen/Ostpreußen und Umgebung entstanden sind und das Alltagsleben und die politischen Ereignisse der damaligen Zeit festhalten.

Auch hier zeigt sich das gute Auge des Amateurfilmers für das Motiv. Das Material, das uns freundlicherweise kostenlos überlassen wurde, ergänzt bestens unseren bereits vorhandenen Bestand an historischen Filmaufnahmen aus dem ehemaligen Ostpreußen.

Die Aufnahmen sind in HD abgetastet.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 11.04.2013

Auch wenn das Thema aus der Zeit fällt: dieser im Dezember 1940 gedrehte Film ist uns eine Veröffentlichung wert. Weihnachten verlief offensichtlich auch damals nicht ganz stressfrei. Am Ende sind aber alle wieder versöhnt und auch das Familienoberhaupt scheint mit seinem Geschenk zufrieden zu sein…

Die Ausschnitte stammen aus einem umfangreichen Nachlass, der uns vor einigen Tagen überlassen wurde, weil die Besitzer die Filme in unserem Archiv gut aufgehoben wissen.

Wir danken und wünschen viel Spaß beim Anschauen.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 10.04.2013

Trilysin: die Hoffnung aller Männer mit Haarausfall – so jedenfalls versprach es in den 30er Jahren diese Werbung.
Wenn man die technischen Möglichkeit kennt, die der Filmwirtschaft damals zur Verfügung standen, kann man sich leicht vorstellen, welche Mühen Zeichentrickfilme wie diese gemacht haben.
Wir freuen uns, mit dem „Trilysin-Haartonikum“ einen weiteren historischen Werbefilm aus unserem Archiv präsentieren zu können.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 09.04.2013

Wie wir bereits berichteten, wurde uns vor einiger Zeit der komplette Filmnachlass eines ehemaligen AGFA-Direktors angeboten. Auf der aktuellen Sichtungsreise durch Süddeutschland konnten wir dieses historisch außergewöhnlich interessante Konvolut sichten und für unser Archiv erwerben. Auf 39 Filmrollen (im 16-mm-Format) hat der Filmer, der aufgrund seines Berufes professionell und mit den jeweils modernsten Kameras gedreht hat, den deutschen Alltag der Jahre 1931 bis 1938 festgehalten.

Die Aufnahmen stammen aus ganz Deutschland: von Ostpreußen bis Aachen, von der Nord- und Ostsee bis nach München. Einen eigenen Schwerpunkt bilden Berlin und die Olympiade 1936.

Wir schätzen die Gesamtlauflänge auf etwa fünf Stunden.

Wir danken für die freundliche Aufnahme, das interessante Gespräch und die Bereitschaft, uns diesen Filmschatz zu überlassen.

Neu erwerben konnten wir auch zwei 8-mm-Filmrollen mit privaten Aufnahmen aus Schlesien vor 1939. Die Gesamtlauflänge dieser Filme liegt bei ca. 40 Minuten.

Hingewiesen wurden wir im Laufe der Reise auf einen komplett erhaltenen Filmnachlass eines ehemaligen Filmberichterstatters (die Rede ist von rund 50 Rollen). Dieser Spur gehen wir zur Zeit mit Hilfe eines engagierten Antiquitätenhändlers nach. Das Material ist nachweislich vorhandenen und wir sind überzeugt, auch diesen Filmschatz in nächster Zeit finden und für die historische Forschung erhalten zu können.

Die neu erworbenen Filme werden in den nächsten Tagen gesichtet und anschließend auf HD abgetastet. Ausschnitte daraus erscheinen in Kürze auf unserer Website.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 09.04.2013

Andrej Andrejewitsch Wlassow zählt zu den interessantesten Persönlichkeiten im Umfeld des Deutsch-Sowjetischen Krieges. 1900 geboren, begann er zunächst eine theologische Ausbildung, ehe er 1919 in die „Rote Armee“ eingezogen wurde. Als überzeugten Kommunist und begabter Strategie stieg er schnell in der militärischen Hierarchie auf. Zu Beginn des deutschen Ostfeldzuges Kommandeur der 37. Armee in Kiew, übertrug ihm Stalin persönlich die Verteidigung von Moskau.

Im Juli 1942 geriet Wlassow in Deutsche Kriegsgefangenschaft. Wenig später erklärte er sich bereit, am Aufbau einer anti-stalinistischen „Russischen Befreiungsarmee“ (R.O.A.) mitzuwirken. Seine Versuche, die russische Bevölkerung für den Kampf gegen den Bolschewismus zu gewinnen, missfiel Hitler, der Wlassow daraufhin jede weitere politische Aktivität untersagte.

Nach Kriegsende stand Wlassow in Moskau vor Gericht. Er wurde zum Tode verurteilt und am 2. August 1946 gehenkt.

Wie bereits berichtet, haben wir aus Paris eine umfangreiche Sammlung von Filmdokumenten zu nationalistischen Bewegungen in Europa aus den Jahren 1920 – 1948 übernommen. Die hier eingestellten Ausschnitte stammen aus diesem Archiv.

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