Zeitgeschichte hautnah: 22 Minuten Privataufnahmen einer sogenannten „Völkerschau“ in Hagenbecks Tierpark. Ein seltenes Filmdokument mit großer Aussagekraft: Völkerschauen, die inszenierte Zurschaustellung von Menschen fremder Kulturen, haben in Europa eine lange Tradition. Während sie im 18. Jahrhundert nur an Fürstenhöfen zu sehen waren, wurden sie im 19. und 10. Jahrhundert auch einem breiten Publikum zugänglich gemacht. So organisierte der Hamburger Tierhändler und Zoodirektor Carl Hagenbeck von 1874 bis 1932 etwa 60 Völkerschauen. Bei diesen Schauen wurden dem staunenden Publikum auch die Einwohner der deutschen Kolonialgebiete vorgestellt. Der Niedergang der Völkerschauen begann mit dem Aufkommen des Tonfilms, der den Europäern das Leben in fernen Ländern besser und umfassender vermitteln konnte.