Neuzugänge im Archiv – 18.02.2009

Klappholttal (friesisch: Klappholtdeel) heißt ein Dünental nördlich von Kampen auf der Insel Sylt. Während des Ersten Weltkrieges entstanden in den Sylter Küstendünen mehrere abgelegene Stellungen und Lager des deutschen Militärs. Eines davon war das „Lager Klappholttal“.
Dieses Lager diente Soldaten der Inselwache als Quartier. Nach dem Ersten Weltkrieg entstand im Jahr 1919 in den verlassenen, jedoch relativ gut erhaltenen Baracken unter der Leitung des Kampener Arztes Knud Ahlborn das so genannte „Freideutsche Jugend-Lager Klappholttal“. Knud Ahlborn war geprägt von der Deutschen Jugendbewegung, die gegen die Zwänge der Wilhelminischen Zeit opponierte und die im „Wandervogel“ ihre bekannteste Ausprägung gewann. Ahlborn propagierte in Klappholttal die Freikörperkultur als ein Mittel, um den gesellschaftlichen Schranken des bürgerlich-prüden Deutschland zu entkommen. Nach Hitlers Machtergreifung wurde das Lager geschlossen und die Deutsche Jugendbewegung in die Hitlerjugend überführt.

Die jetzt aufgefundenen Privatfilme aus den späten 20ger Jahren sind ein kulturhistorischer Schatz. Kolleginnen und Kollegen, die an einem Bericht interessiert sind, können wir darüber hinaus private 16-mm Farbaufnahmen von Sylt aus dem Jahr 1938 anbieten.

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