In unserem aktuellen Interview des Monats zeigen wir Ausschnitte eines Gespräches mit Ellen Richter, die von Herbst 1941 bis Anfang 1943 Mitarbeiterin im „Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg“ war, nachdem sie zuvor im kontinentaleuropäischen Forschungsinstitut in Berlin gearbeitet hatte. Der „Einsatzstab“ gilt heute als eine der größten „Rauborganisationen“ des NS-Regimes: Sowohl im Westen als auch im Osten habe der „Einsatzstab“ Kulturgüter und Dokumente aus staatlichen Einrichtungen, Kunstgalerien, Bibliotheken und Archiven sowie von Privatpersonen entwendet und ins Deutsche Reich geschafft. Im apologetischen Blickwinkel von Ellen Richter, die u.a. in Kiew eingesetzt war, tritt dagegen der Kulturerhalt gegenüber dem Kulturraub in den Vordergrund. Sie berichtet, wie Mitarbeiter der Organisation Vandalismus durch Wehrmachtangehörigen in den besetzten Gebieten entgegentrat, und äußert ihre persönliche Einschätzung über den Parteiphilosophen und „Reichsminister für die besetzten Ostgebiete“ Alfred Rosenberg, der sich im internen Machtkampf nicht gegen seine Kontrahenten, insbesondere den „Reichskommissar“ für die Ukraine, Erich Koch, durchsetzen konnte.
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