Neben Filmaufnahmen gehören private Schriftquellen in Form von Briefen, Tagebüchern und sonstigen Dokumenten zu den wichtigsten historischen Quellen. Sebastian Kuboth aus München sammelt diese Zeitzeugnisse und wertet sie auf seiner Seite Geschriebene Geschichte aus. In einem Sonderbeitrag für unsere Rubrik Filmgeschichte hat er für uns Korrespondenzen von Filmfirmen der NS-Zeit und Aussagen über zeitgenössische Filme zusammengestellt, darunter Materialien aus einem Nachlass mit Briefen der Schauspielerin Greta Schröder („Nosferatu“, „Kolberg“). Wir wünschen ihm viel Erfolg für seine Sammeltätigkeit und hoffen auf weitere Funde, die die Entstehung, den Hintergrund und die Rezeption der damaligen Filmproduktion für die Nachwelt dokumentieren.
Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch auf eine spannende Brief-Edition verweisen, die als Open-Source-Dokument im Netz einsehbar ist: Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny, editiert von Christopher Dietz.
Der österreichische Schriftsteller Alexander Lernet-Holenia dürfte einigen unseren Lesern als Verfasser der Romane „Ich war Jack Mortimer“, „Der Baron Bagge“ und „Die blaue Stunde“ („Mars im Widder“) bekannt sein. Lernet-Holenia schrieb auch mehrere in der NS-Zeit verfilmte Drehbücher und arbeitete 1941/42 bei der Heeresfilmstelle, die vor allem militärische Lehr- und Ausbildungsfilme produzierte.