Neuigkeiten – 15.04.2011

Unsere Dreharbeiten gehen gut voran. Gestern Nachmittag und heute Nacht waren in Tripolis einige Detonationen infolge von Bombenangriffen zu hören. Die libysche Flugabwehr antwortete kurz. Danach herrschte wieder Ruhe. Heute ist Freitag: in der muslimischen Welt mit unserem Sonntag vergleichbar.

Am gestrigen Abend konnte ich ein Krankenhaus besuchen, in dem mehrere Patienten, die durch Bombenangriffe der NATO verletzt worden sind, versorgt wurden. Die Umstände, die zu den teils schweren Verletzungen führten, kann ich von hier aus nicht nachprüfen. Es ist aber offensichtlich, dass unbeteiligte Zivilisten durch Bombenangriffe sterben und verletzt werden. Ich konnte mich bei dieser Gelegenheit mit einem jungen Mann unterhalten, der gebrochen englisch sprach und der mir erzählte, dass er unter einer infolge eines Bombardements zusammengebrochenen Wand begraben wurde. Seine beiden Beine waren so stark zerschmettert, dass sie amputiert werden mussten.

Sobald die Menschen hören, dass ich Deutscher bin, kommt die Sprache auf die Position unseres Aussenministers Guido Westerwelle. Seine Forderung nach einer politischen Loesung des Konflikts ist bekannt und wird nach meiner Einschaetzung uneingeschränkt begrüsst.

Karl Höffkes

Neuigkeiten im Archiv – 15.04.11

Nach dem Wiener Kongress entstand der Kreis Elbing im Regierungsbezirk Danzig. Seit 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Nach der Teilung der Provinz Preußen in Ostpreußen und Westpreußen wurde der Landkreis Elbing Bestandteil Westpreußens.

Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 musste der westlich der Nogat gelegene Teil des Landkreises Elbing an die Alliierten und Assoziierten Hauptmächte zur Bildung der Freien Stadt Danzig abgetreten werden. Der Landkreis Elbing verlor 25 % seines Territoriums und 23 % seiner Einwohner. Erst 1922 wurden endgültige Regelungen hinsichtlich der Reste der Provinz Westpreußen getroffen.

Zum 1. Juli dieses Jahres wurde der Landkreis Elbing förmlich in die Provinz Ostpreußen eingegliedert. Nach der Besetzung Polens durch die Deutsche Wehrmacht wurde der Landkreis Elbing Teil des neugebildeten Reichsgaus Westpreußen. Im Frühjahr 1945 besetzte die Rote Armee das Kreisgebiet, das anschließend unter polnische Verwaltung gestellt wurde. Fast alle deutschen Bewohner des Kreisgebiets wurden vertrieben.

Ein 16-mm-Privatfilm aus dem Jahre 1936, den wir vor kurzem erwerben konnten, enthielt auch einige Szenen aus Elbing und Umgebung.

Neuigkeiten – 15.04.2011

Ich befinde mich derzeit zu Filmaufnahmen für einen Dokumentarfilm in der libyschen Hauptstadt Tripolis. Entgegen aller Meldungen, die von „schweren Bombardierungen“ oder „Unruhen“ sprechen, verläuft das Leben in der libyschen Hauptstadt ruhig und normal. Die Läden sind geöffnet, das Warenangebot ist uneingeschränkt groß.
Lediglich das Benzin scheint rationiert zu sein, denn an einigen Tankstellen bilden sich Schlangen. Die Cafes und Restaurants sind geöffnet und gut besucht, die Menschen sind freundlich und zuvorkommend. Die Position der deutschen Regierung, den Konflikt friedlich zu lösen und einen Waffenstillstand herbeizuführen, findet grosse Unterstützung.

Ich bemühe mich, auch in den kommenden Tagen objektive Eindrücke der Ereignisse zu übermitteln.

Karl Höffkes

Neuigkeiten im Archiv – 14.04.11

Um den Vertrieb landwirtschaftlicher Erträge Ostpreußens über See zu erleichtern, entwickelte man ein Kanalsystem, das die Erbauer vor ein schier unlösbares Problem stellte: zwischen den Hauptanbauflächen im ostpreußischen Oberland und den Seehäfen gab es einen Höhenunterschied von 99 Metern. Wollte man diesen Höhenunterschied durch das übliche Schleusensystem überwinden, hätte man auf einer Strecke von neun Kilometern 32 Schleusenkammern bauen müssen. Ein System, das zu teuer, zum umständlich und zu langsam gewesen wäre.

Der ostpreußische Baurat Georg Jakob Steenke entwickelte als Alternative das System der „Geneigten Ebene“, mit dem jeweils 20 Meter Höhenunterschied überwunden wurden. Dieses System verlief nach folgendem Schema: Auf jeder „Geneigten Ebene“ laufen zwei Eisenbahngleise nebeneinander, auf denen zwei Gitterwagen zur Beförderung der Schiffe zugleich bergauf und bergab aneinander vorbeifahren. Beide Gitterwagen stehen durch starke Drahtseile, die über große, sich drehende Scheiben laufen, so in Verbindung, dass der Schwung des nach unten fahrenden Wagens auf den hinauf fahrenden Wagen übertragen wird. Das sparte Energie. Zunächst baute man vier „Geneigte Ebenen“, die durch fünf Kammerschleusen ergänzt wurden. Die Schleusenkammern wurden später durch eine weitere „Geneigte Ebene“ ersetzt. Die Fahrt über eine „Geneigte Ebene“ dauerte etwa 15 Minuten. Ein Film aus dem Jahre 1937 hält eine solche Fahrt lebendig.

Neuigkeiten im Archiv – 13.04.11

Der Totenkult und die Ehrung gefallener Soldaten entwickelten sich im Nationalsozialismus zu einem zentralen Moment einer neu zu schaffenden Volksgemeinschaft. Die nationalsozialistische Parole „Du bist nichts, Dein Volk ist alles“ fand in den zahlreichen Gefallenehrungen, die vor allem am sogenannten „Heldengedenktag“ in ganz Deutschland stattfanden, Ausdruck und war zugleich ein Appell an die nachwachsende Generation, das eigene Leben zu opfern, „wenn das Vaterland ruft“.

Ein Filmamateur aus Osterode hielt Mitte der 30er Jahre im Rahmen einer dieser Feiern einige Eindrücke vom Reichsehrenmal Tannenberg bei Hohenstein in Ostpreußen mit seiner Kamera fest. Der Film (Laufzeit ca. 18 Min.) wurde uns vor wenigen Tagen überlassen.

Neuigkeiten im Archiv – 12.04.11

Soeben als DVD bei „AugenBlick“ erschienen: Der Krieg am Polarkreis. Am 9. November 1940 begann mit dem Unternehmen „Weserübung“, der größten Landeoperation der Wehrmacht im gesamten Zweiten Weltkrieg, die Besetzung Dänemarks und Norwegens.

Für diese Dokumentation konnten wir auf die privat gedrehten Schmalfilme mehrerer deutscher Soldaten zurückgreifen, die an den Kämpfen bis hinein nach Finnland und Karelien beteiligt waren und die Ereignisse im Film festhielten.

Neuigkeiten im Archiv – 09.04.11

DVD – Neuerscheinung bei „AugenBlick“: Holokaust – die sechsteilige ZDF-Serie über den Völkermord an den deutschen und europäischen Juden. Zum ersten Mal ist die damit die vielbeachtete Dokumentation von Maurice Philip Remy auf DVD erhältlich:

Neuigkeiten im Archiv – 08.04.11

Berlin um 1900: eine quirlige, lebendige Stadt. Aufnahmen um die Jahrhundertwende sind seltene Filmschätze. Umso mehr bedanken wir uns für die Überlassung einer 35-mm-Rolle mit interessanten Berlinaufnahmen.

07.04.2011

Heute früh konnten wir einen ersten Teil der bei uns eingegangenen Filme sichten.

Das Ergebnis: rund 35 Minuten Farbfilmaufnahmen aus den Jahren 1937 bis 1941. Aufgenommen ua. auf Rügen, in Binz, im Hamburger Hafen, auf Borkum, in Baden-Baden, Zoppot, Velden am Wörthersee, Wien und ein Betriebsappell.

Eine weitere 8-mm-Rolle enthält schwarz-weiß-Privataufnahmen mit Heinz Rühmann während der Dreharbeiten zu einem seiner Spielfilme aus dem Jahre 1940.

Gestern fand die Endabnahme unseres neuen Dokumentarfilmes „Die Geschichte des 23. Infanterie-Regiments“ statt. Der Film basiert auf hervorragend gedrehtem 16-mm-Privatfilmmaterial, das ein Offizier dieser Einheit drehte und das wir für unser Archiv erwerben konnten. Das Besondere dieses Materials, das vor allem den West- und Ostfeldzug festhält, ist der große Anteil an Farbaufnahmen. Auf der Basis dieses Materials konnten wir den Weg der 23. Infanterie-Division mit authentischem Filmmaterial nachzeichnen. Ausschnitte stellen wir in Kürze ein.

Für die Umsetzung und Vertonung bedanken wir uns bei Sascha Nölke, der in Zukunft verstärkt Dokumentarfilmproduktionen von „AugenBlick“ betreuen wird.

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