Ein privater gedrehter Film über die Amtseinführung von Bischof Bruno Adler durch den damaligen Reichsbischof Ludwig Müller im Jahre 1934 in Münster, ergänzt unseren Filmbestand über die Kirche im Dritten Reich.
Ludwig Müller, geboren in Gütersloh, war 1933 zum „Reichsbischof“ ernannt worden, aber bereits 1935 ohne rechtliche Befugnisse. Durch das „Sicherungsgesetz“ hatte Reichskirchenminister Hanns Kerrl die Vollmacht erhalten, rechtsverbindliche Verordnungen für die Kirche zu erlassen. Müller wurde sowohl als „Reichsbischof“ als auch als preußischer Landesbischof entmachtet und ihm wurde auferlegt, auf öffentliche Auftritte zu verzichten. Er hielt sich aber nicht an diese Auflage und hielt weiterhin Predigten und Vorträge. Aufgrund seines sinkenden Einflusses auf die Evangelische Kirche in Deutschland und die Deutschen Christen, suchte Müller Verbindung zur radikalen „Thüringer Kirchenbewegung Deutsche Christen“. Deren Ziel war die Schaffung einer überkonfessionellen deutschen Nationalkirche. Müller verstarb nach dem Zusammenbruch des NS-Staates in Berlin.
Bruno Adler, geboren in Itzehoe, war seit 1932 Provinzialleiter der Deutschen Christen und seit Juni 1933 Bevollmächtigter des Reichsbischofs Müller für die Kirchenprovinz Westfalen. Er verlor bereits im November 1934 die Unterstützung von Ludwig Müller. Obwohl Bruno Adler sein Amt nicht mehr ausübte, führte er weiterhin den Titel „Bischof von Münster“. Er verstarb 1954 in Minden.