Einer unserer neusten Funde: Private Farbfilmaufnahmen einer Norwegenfahrt 1939 auf dem Kreuzfahrtschiff „General von Steuben“. Anders als die „Wilhelm Gustloff“ oder die „Robert Ley“ wurde die „Steuben“ nicht in erster Linie für KdF-Fahrten eingesetzt.
Kurz nachdem diese Aufnahmen entstanden, kam sie bei der Zwangsumsiedlung der Baltendeutschen aus ihrer Heimat ins Deutsche Reich zum Einsatz. Danach diente das Schiff als Wohnschiff der Kriegsmarine in Kiel und Danzig, bis es ab Juli 1944 als Truppentransporter und Verwundetentransportschiff auf der Ostsee verwendet wurde. Bei Kriegsende unternahm die „Steuben“ auch mehrere Fahrten zur Evakuierung von Verwundeten und Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten.
Am 9. Februar 1945 lief sie von Pillau in Richtung Kiel aus. An Bord etwa 2.800 Verwundete, 300 Personen medizinischen Personals, 150 Mann Besatzung und mindestens 900 Flüchtlinge. Am nächsten Tag gegen 0:55 Uhr wurde das Schiff auf der Höhe von Stolpmünde von zwei Torpedos des sowjetischen U-Bootes S-13 getroffen und sank innerhalb von 15 Minuten. Nur etwa 660 Schiffbrüchige konnten aus der eiskalten Ostsee gerettet werden. Mehrere Tausend Menschen verloren bei dieser Katastrophe ihr Leben.
Doch daran dachte im Sommer 1939, als diese Aufnahmen entstanden, noch niemand.