Neuzugänge im Archiv – 06.05.09

In einem uns übereigneten Nachlass fand sich neben vielen Bildern aus den 20er Jahren auch eine 16-mm-Filmrolle, mit privat gedrehten Schwarz-Weiß-Aufnahmen eines Treffens des „Stahlhelms“ Ende der 1920er Jahre in Berlin.

Der “Stahlhelm. Bund der Frontsoldaten“ war ein paramilitärisch organisierter Wehrverband, der kurz nach Ende des Erste Weltkriegs von dem Reserveoffizier Franz Seldte in Magdeburg gegründet wurde. Er entwickelte sich zum bewaffneten Arm der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), für deren Parteiversammlungen der Stahlhelm vielfach den „Saalschutz“ stellte.

Der Stahlhelm verstand sich selbst als Organisation, in der das Wirken aller Kriegsteilnehmer Anerkennung finden sollte, und stand dem politischen System der Weimarer Republik ablehnend gegenüber. Ehemaligen Frontsoldaten jüdischen Glaubens wurde die Mitgliedschaft verwehrt. Im Stahlhelm und seinen Untergliederungen wurden unter tatkräftiger Mithilfe der Reichswehr ab 1924 interessierte Heranwachsende und ältere frontunerfahrene Männer militärisch ausgebildet. Die Führer des Stahlhelms verstanden ihre Organisation als Personalreserve für die durch den Versailler Vertrag zahlenmäßig auf 100.000 Mann beschränkte Reichswehr. Mit rund 500.000 Mitgliedern im Jahr 1930 war der Stahlhelm der stärkste paramilitärische Verband der Weimarer Republik.

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