Neuzugänge im Archiv – 02.11.2011

Private Farbfilmaufnahmen aus dem besetzten Polen, gedreht von einem Angehörigen der Ostbahn. Historisch interessant sind die Szenen des berühmten polnischen Arabergestüts in Janow (seit 1817), von dem uns bisher keine Aufnahmen bekannt waren.

Das berühmte Gestüt hatte unter der kurzen Besetzung durch russische Truppen im Zuge des Hitler-Stalin-Paktes besonders schwer gelitten. Als im Dezember 1939 der deutsche Kommandant in Janow eintraf, fand er nur noch Trümmer vor. Die traditionsreiche Zuchtstätte befand sich in einem trostlosen Zustand und schien dem Untergang geweiht: kein Pferd war mehr vorhanden, die Gebäude mutwillig zerstört, die Stallungen unbrauchbar, die Boxen zusammengeschlagen, alles, was aus Holz war, verfeuert. Alle Fensterscheiben waren eingeschlagen, Geschirre, Sättel, Trensen, Riemen, Striegel, ja selbst die Tränkeeimer fehlten.

Von den 114 Hengsten hatte die Rote Armee 94 mitgenommen, von den 344 Pferden fehlten 271.

Trotz des außergewöhnlich harten Winters wurde sofort mit dem Wiederaufbau begonnen. Entlaufene und versteckt gehaltene Pferde wurden eingefangen und ins Gestüt zurück gebracht. Innerhalb weniger Monate gelang es, das alte Gestüt wieder zu neuem Leben zu erwecken und die Zucht der edlen Araberpferde weiter zu führen.

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