In unserem Archiv bilden Filmaufnahmen deutscher Minderheiten einen eigenen kulturellen Schwerpunkt. Um so erfreulicher ist der Erwerb eines ca. 20 Minuten langen 16-mm-Filmes, der das Leben der Zipser Sachsen Ende der 1920er Jahre festhält und bewahrt.
Die Zips ist eine Landschaft in der Slowakei, südöstlich der Hohen Tatra im Gebiet der oberen Popper und Kundert und dem sich anschließenden Teil des slowakischen Erzgebirges, mit damals etwa 170.000 Einwohnern. Die rund 45.000 Deutschen, die Zipser Sachsen, bestehen aus zwei Gruppen: den eigentlichen Zipsern im Poppertal mit dem Hauptort Käsmark und den Gründlern um das Göllnitztal mit dem Hauptort Schmöllnitz. Ihre Mundart steht dem Schlesischen und dem Bayerischen nahe.
Die Zipser Sachsen sind überwiegend Protestanten und haben sich in Tracht, Sitte und Brauchtum ihre Tradition erhalten. Sie wanderten im 12./13. Jahrhundert in die Oberzips ein und betätigten sich neben der Landwirtschaft vor allem in der Leinen- und Tuchindustrie, im Bergbau und der Metallindustrie. 1876 wurde die Eigenständigkeit der Zipser Städte von Ungarn aufgehoben. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel das Gebiet an die Tschechoslowakei.