Neuigkeiten aus dem Archiv – 11. 09. 2013

Neben zahlreichen privat gedrehten Filmen, konnten wir bei unserer letzten Sichtungsreise auch einen umfangreichen, historisch bedeutsamen Bildbestand für unser Archiv erwerben. Die rund 140 Fotos stammen aus Bromberg/Westpreußen.

Der Ort wurde bekannt durch den so genannten „Bromberger Blutsonntag“, bei dem am 3. und 4. September 1939, wenige Tage nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht nach Polen, Volksdeutsche durch aufgebrachte Polen ermordet wurden.

Die exakte Zahl der Toten des 3. und 4. September 1939 in Bromberg wird sich nicht mehr feststellen lassen. Durch den Vergleich aller verfügbaren Quellen wie Einwohnerregistern und Kirchenbüchern sowie den namentlichen Abgleich verschiedener Opferlisten gilt aber als gesichert, „dass die Zahl der beim ,Bromberger Blutsonntag´ Getöteten vermutlich 400 überschritten hat“.

Der komplette Bildbestand wird durch entsprechende Informationen ergänzt und zeitnah unter archiv-akh.de veröffentlicht.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 05. 09. 2013

Am 23. September dieses Jahres jährt sich zum 80. Mal der Baubeginn der Reichsautobahnen. Anlässlich dieses Jahrestages wird unsere Dokumentation Straßen der Vergangenheit bei Polarfilm auf DVD erscheinen. Die Gestaltung des Films übernahm Dirk Alt, der für uns bereits das Porträt über den Amateurfilmer Walther Bever-Mohr Pech auf Skiern – Glück auf Schienen herstellte.

Die fachliche Beratung leisteten die beiden ausgewiesenen Autobahn-Spezialisten Frank Buchhold und Hans-Peter Fuhrmann. Wir weisen bei dieser Gelegenheit alle interessierten Leser auf die folgenden Internetseiten hin: EAutobahn und AutobahnGeschichte

Für die musikalische Untermalung konnten wir den Tonkünstler und Ambient-Musiker Christian Fiesel gewinnen, dessen avantgardistisch-experimentelle Soundkulissen dem Film zusätzliche Tiefe verleihen. Seine Diskographie ist hier einsehbar. Erreichbar ist der Musiker via Facebook.

Aus dem Filmmanuskript:
Der Mythos der Reichsautobahnen wirkt weiter, obwohl ihr Gesicht längst verschwunden ist: unkenntlich geworden unter den nach 1945 durchgeführten Baumaßnahmen und der explosionsartigen Zunahme des PKW- und Schwerlastverkehrs. Das bundesdeutsche Fernverkehrsnetz umfasst heute 120 Autobahnen mit einer Gesamtlänge von rund 13.000 Kilometern. Stark frequentierte Abschnitte werden mit einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke von knapp 200.000 Personen- und Nutzfahrzeugen befahren. Die Bundesautobahnen dienen nicht der Repräsentation und verkünden keine Weltanschauung. Sie tragen einem rein funktionalen Mobilitätskonzept Rechnung: dem Fernverkehr die schnellste Verbindung zu schaffen.

Und doch: Wann immer von Autobahnen die Rede ist, hallen im kollektiven Gedächtnis Mythen nach, die aus der NS-Zeit in unsere Gegenwart reichen:
Mythen vom Aufbruch … von der Versöhnung der Technik mit der Natur … von der Beseitigung der Arbeitslosigkeit.
Wenn Auschwitz ein Symbol ist für die teuflische Entfaltung industrieller Technik im Nationalsozialismus – so verleihen die Reichsautobahnen derselben Epoche bis heute ein attraktives Gesicht. Sie waren nicht nur das größte und ehrgeizigste Bauvorhaben der NS-Zeit – sie waren vor allem das populärste.
Unser Film erzählt ihre Geschichte mit Archivmaterial – denn 90 Prozent ihrer Bausubstanz existiert heute nicht mehr. Sie sind – Straßen der Vergangenheit.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 05. 09. 2013

Wie berichtet, ist die Doppel-DVD „Hitlers Berlin in Farbe 1933 – 1945“ erschienen, die von
den Filmemachern Hermann Pölking-Eiken und Linn Sackarnd ausschließlich aus Farbfilmmaterial aus unserem Archiv für den Berliner „Tagesspiegel“ zusammengestellt wurde.

Erste Anzeigen werben für das Produkt als „atemberaubende Dokumentation“.

Wir arbeiten bereits an weiteren Dokumentationen ausschließlich aus privat gedrehten Farbfilmen.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 05.09.2013

Auf Einladung verschiedener Filmemacher war ich einige Tage in Israel, um über Kooperationen in Fragen neuer Dokumentarfilme und über die Übernahme von Lizenzmaterial in unser Archiv zu verhandeln.

Die Gespräche verliefen ausgesprochen erfolgreich; erste gemeinsame Schritte sind beschlossen.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 03. 09. 2013

Die bereits angekündigte, aus dem Material unseres Archivs erstellte Dokumentation „Hitlers Berlin in Farbe 1933 – 1945“ ist jetzt erschienen. Die Doppel-DVD wird exklusiv vom Berliner „Tagesspiegel“ vertrieben und kann hier bestellt werden.

Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen vom „Tagesspiegel“ viel Erfolg und bedanken uns bei allen Beteiligten für die angenehme Zusammenarbeit.

Start der Online-Datenbank unseres Archives

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde,

nach intensiver Vorarbeit können wir Ihnen unsere Online-Datenbank präsentieren. Sie erreichen diese Website unter folgender URL:

www.archiv-akh.de

In dieser Datenbank befindet sich eine detaillierte Auflistung unseres Archivbestandes an Film-, Interview- und Fotomaterial: rund 1.300 Filmstunden, davon ca. 140 in Farbe, sowie 1400 Interviews mit Zeitzeugen aus den Jahren 1914-1945. Unsere rund 4.000 Farbdias aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stellen wir in den nächsten Wochen schrittweise ein. Die timecodegenaue Verschriftung des Filmmaterials wird ständig ausgebaut.

Mit dieser Datenbank können Sie unser Film- und Interviewarchiv jederzeit nach Stichworten durchsuchen und die entsprechenden Szenen direkt online ansehen. Hinweis für Cutter: Die Previewvideos können für den Vorschnitt im Avid Media Composer genutzt werden.

Zur schnellen Orientierung erstellen wir nach und nach thematische Schwerpunkte. Hierunter finden Sie eine Auflistung der wichtigsten Szenen unseres Archivs zu einzelnen historischen Ereignissen, Personen und Orten.

Selbstverständlich stehen wir weiterhin in gewohnter Qualität und Schnelligkeit für alle Ihre Anfragen zur Verfügung und unterstützen Sie gerne bei Ihrer Suche nach Archivmaterial. Kolleginnen und Kollegen, die im Zuge ihrer Recherchearbeiten vorhandenes Material bei uns vor Ort sichten möchten, können dies gerne auch weiterhin tun. Drei komplett ausgestattete HD-Sichtplätze stehen dafür kostenfrei zur Verfügung.

Für Hinweise und Vorschläge zum weiteren Ausbau unserer Datenbank sind wir dankbar – jede Verbesserung macht die Suche nach passendem Material leichter.
Wir freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit und bleiben
mit freundlichen Grüßen
Karl Höffkes

Neuigkeiten aus dem Archiv – 02.09.2013

Da wir in den vergangenen Wochen mit Nachdruck die Vorarbeiten für die online-Stellung unseres Archivbestandes www.archiv-akh.de vorangetrieben haben, geben wir – bevor wir ab sofort wieder in gewohnter Weise über neue Filmfunde und Neuigkeiten im Zusammenhang mit unserem Archiv berichten – an dieser Stelle einen kurzen Überblick über die wichtigsten Punkte der letzten Wochen:

1. Die Übernahme des Archivbestandes der Münchner Filmproduktion MPR („Hitler – eine Bilanz“, „Hitlers Helfer/Martin Bormann“, „Das Bernsteinzimmer“, „Der Untergang der Wilhelm Gustloff“, „Mythos Rommel“, „Die Zarentochter Anastasia“, „Offiziere gegen Hitler“, „Holocaust“ ua.) den wir ab sofort exklusiv lizenzieren, hat unser zeitgeschichtliches Angebot erheblich erweitert. Über 1.000 Digibetabänder sind inzwischen auf Festplatten überspielt, gesichert und verschriftet. Erste Anfragen konnten bereits mit passendem Material bestückt werden.

2. Daneben erweitern zahlreiche Neuerwerbungen von historischem Filmmaterial unseren Bestand. So konnten wir ua. zwei 16-mm-Filme aus dem Nachlass eines hohen SA-Führers (darauf viele nie gesehene Aufnahmen mit Ernst Röhm), 12 Rollen aus dem Nachlass eines Offiziers des 1. Panzerregiments, mehrere Rollen aus dem Nachlass eines Angehörigen des Deutschen Afrikakorps sowie einen 16-mm Film eines Husarenregiments von 1906 erwerben. Alle Aufnahmen werden derzeit in HD abgetastet und sind in Kürze in Ausschnitten auf unserer Website und nach timecodegenauer Verschriftung komplett in unserem online-Archiv (www.archiv-akh.de) zu sehen.

3. Bis Ende August haben wir mehr als 100 x laufendes Material aus unserem Archiv an Sender und Produktionen lizenziert. Da dabei teilweise umfangreich auf unsere Bestände zurückgegriffen wurde, sind Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahr erfreulich gestiegen. Diese Entwicklung gibt uns die Möglichkeit, weitere Zukäufe zu realisieren. Wie verhandeln derzeit über die Übernahme von Rechten und Beständen mit in- und ausländischen Firmen. Konkrete Angaben erfolgen nach Abschluss.

4. Neben den DVD-Neuerscheinungen bei Polar Film und Morisel sind in Zusammenarbeit mit verschiedenen Filmemachern aus unserem Archivmaterial diverse Dokumentationen entstanden, die über Sondervermarktungswege angeboten werden. Über den Dreiteiler „So war die Zeit“, den die Verlagsgruppe Readers Digest/Das Beste vertreibt, haben wir bereits berichtet. Aktuell erschienen ist die zweiteilige DVD-Edition „Hitlers Berlin in Farbe“, die vom Berliner „Tagesspiegel“ herausgegeben wird. Für die italienische Verlagsgruppe „DeAgostini“ bereiten wir derzeit eine Dokumentationsreihe mit 22 Titeln vor, die in Kürze ediert wird.

5. Auf unserer Website konnten wir im August rund 286.000 Zugriffe verzeichnen. Unser YouTube-Channel zählt inzwischen über 660.000 Abrufe. Dieses Interesse an unserer Arbeit schlägt sich auch in zahlreichen Zuschriften und Angeboten nieder, für die wir herzlich danken. Wir sind bemüht, alle Anfragen zeitnah zu beantworten.

6. Die nächste Sichtungsreise führt uns vom 7. bis 11. August nach Bamberg, Coburg, Bayreuth, München und Augsburg. Gerne können zusätzliche Termine im Rahmen dieser Reise mit uns abgesprochen werden.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 01.08.2013

Bialystok ist die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Podlachien. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kam die Stadt gemäß der Vereinbarungen des Hitler-Stalin-Pakts zur Sowjetunion. 1941 wurde das Gebiet im Zuge des Ostfeldzuges von der Wehrmacht besetzt.

Im gleichen Jahr brannten die Nationalsozialisten die Große Synagoge von Bialystok nieder und errichteten das Ghetto Bialystok. Die meisten jüdischen Opfer wurden ins KZ Treblinka sowie nach Auschwitz zur Vernichtung transportiert.

Ein 16-mm-Privatfilm aus dem Jahre 1941, den wir aktuell für unser Archiv erwerben konnten, hält auf ca. 18 Minuten Szenen aus Bialystok fest.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 31.07.2013

Auf der Seite tv-kult.com ist eine Kritik über unseren Film „Olympia 1936 – Die Olympischen Spiele 1936 in privaten Filmaufnahmen“ erschienen.

Wenn man an die XI. Olympiade der Neuzeit denkt, die am im Jahr 1936 im Deutschen Reich stattgefunden haben, denkt man heute in der Regel direkt an Leni Riefenstahl und ihre dazugehörigen Filme, sowie an den Nationalsozialismus, der erfolgreich versuchte in dieser Zeit einen ausschließlich positiven Eindruck des damaligen Deutschlands und der deutschen Regierung der Weltöffentlichkeit zu vermitteln.

Natürlich ist es möglich eine Olympiade ausschließlich als sportliches Ereignis zu sehen, doch gerade die im Jahr 1936 in Berlin stattgefundenen Olympiade kann man nicht von den damaligen politischen Rahmenbedingungen trennen, denn das Deutsche Reich, das nach dem 1. Weltkrieg viele harte Jahre in Form von inneren Unruhen, Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und Besatzung durchleben musste, hat sich in den 30er Jahren in eine ganz andere Richtung entwickelt, was gerade im Ausland auf Missgunst gestoßen ist. Politisch gesehen wurde die internationale Lage immer kritischer, was sich auch auf die damalige und auch heutige Bewertung dieser Olympiade auswirkt. Nicht zuletzt dauerte es nur noch wenige Jahre bis ein neuer verhängnisvoller Weltkrieg vom Zaun gebrochen wurde. Aus diesem Grund ist es kaum möglich, dass man die Olympiade im Jahr 1936 ausschließlich als sportliches Ereignis sieht.

Eine Dokumentation über die Olympiade im Jahr 1936 zu finden, die sich aber auch gleichzeitig in würdiger Gewichtung auf den Sport und auf den Alltag während dieser Olympiade bezieht, ist leider schwer zu finden. Während so etwas im deutschen Fernsehen eine Seltenheit ist, kann man sich glücklich schätzen, dass es einen breitgefächerten DVD-Markt gibt, der es erlaubt, unabhängig vom Fernsehen und von Fernsehgelder sehenswerte Dokumentationen zu produzieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine führende Firma auf diesem Gebiet ist „Polar Film“. Über dieses Etikett erschien im Jahr 2011 die Dokumentation „Olympia 1936“ des Autoren Emanuel Hübner, der es glänzend schafft, in über zwei Stunden (Laufzeit: 126 Minuten) die Geschichte und den Werdegang der XI. Olympiade zu beleuchten. Dabei legt er sehr viel Wert auf die sportlichen Ereignisse, auf den Alltag der Menschen, der Athleten, aber auch auf die politischen Umstände werden ausgiebig beleuchtet. Ganz neutral kann man eine solche Dokumentation über diese Zeit mit ihren dramatischen Folgen in der heutigen Zeit natürlich nicht gestalten, doch im Vergleich zu manchen Produktionen der öffentlich-rechtlichen Sender oder von englischen Quellen, ist diese Rückschau eine äußerst neutrale und objektive Quelle, ohne etwas falsch oder verherrlichend darzustellen.

Das Besondere an dem Film ist, dass die Bilder ausschließlich aus privat gedrehten Filmen zusammengestellt wurden, die komplett von der Agentur Karl Höffkes zur Verfügung gestellt wurden. So bekommt der Zuschauer einen ausführlichen und schon fast intimen Einblick auf dieses damalige Großereignis. So werden viele Facetten dieses vielschichtigen Ereignisses dokumentiert, ohne zu vergessen, auf die Hintergründe und politischen Zusammenhängen einzugehen.

Einziger Kritikpunkt ist der für meinen Geschmack der etwas zu leise eingebrachte Sprecher der Dokumentation. Der Sprecher selbst macht seine Sache aber sehr gut. Er hat eine angenehme stimme, spricht neutral und nicht so pathetisch und wertend wie man es von den meisten anderen modernen Dokumentationen kennt. Um wen es sich handelt, konnte ich leider nicht heraus bekommen, denn er ist – soweit ich das gesehen habe – nirgends aufgeführt. Ich glaube aber Matthias Ponnier heraus zu hören.

Anders als bei vielen anderen Produkten hat man sich hier die Mühe gegeben den Zuschauer auch außerhalb der Mattscheibe einen Mehrwert zu bieten. So bekommt man nicht nur ein Wendetitelblatt serviert, sondern auch ein 16-seitiges Beiheft, das viele schöne private Photographien aus der damaligen Zeit beinhaltet, aber auch einen dreiseitigen Informationstext, sowie 5 Seiten Werbung für ähnlich interessante Produkte.

Wer sich für die Olympiade des Jahres 1936 interessiert, für die deutsche Geschichte und den Nationalsozialismus, der kommt an dieser DVD-Veröffentlichung nicht vorbei. Denn das einzigartige Material und die objektive Aufarbeitung des Themas ist in jeder Hinsicht sehenswert.

Wertung: 9/10

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