Neuzugänge im Archiv – 06.05.09

In einem uns übereigneten Nachlass fand sich neben vielen Bildern aus den 20er Jahren auch eine 16-mm-Filmrolle, mit privat gedrehten Schwarz-Weiß-Aufnahmen eines Treffens des „Stahlhelms“ Ende der 1920er Jahre in Berlin.

Der “Stahlhelm. Bund der Frontsoldaten“ war ein paramilitärisch organisierter Wehrverband, der kurz nach Ende des Erste Weltkriegs von dem Reserveoffizier Franz Seldte in Magdeburg gegründet wurde. Er entwickelte sich zum bewaffneten Arm der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), für deren Parteiversammlungen der Stahlhelm vielfach den „Saalschutz“ stellte.

Der Stahlhelm verstand sich selbst als Organisation, in der das Wirken aller Kriegsteilnehmer Anerkennung finden sollte, und stand dem politischen System der Weimarer Republik ablehnend gegenüber. Ehemaligen Frontsoldaten jüdischen Glaubens wurde die Mitgliedschaft verwehrt. Im Stahlhelm und seinen Untergliederungen wurden unter tatkräftiger Mithilfe der Reichswehr ab 1924 interessierte Heranwachsende und ältere frontunerfahrene Männer militärisch ausgebildet. Die Führer des Stahlhelms verstanden ihre Organisation als Personalreserve für die durch den Versailler Vertrag zahlenmäßig auf 100.000 Mann beschränkte Reichswehr. Mit rund 500.000 Mitgliedern im Jahr 1930 war der Stahlhelm der stärkste paramilitärische Verband der Weimarer Republik.

Neuigkeiten im Archiv – 06.05.09

Mir rund 17.000 Zugriffen allein im April stieg das Interesse an unserer Website weiter steil an. Ich bedanke mich dafür im Namen des gesamten Teams. Durch Zukauf eines neuen Schnittsystems steht in Kürze ein weiterer moderner Sichtplatz zur Verfügung, mit dem wir den steigenden Nachfragen gerecht werden wollen.

Neuigkeiten im Archiv – 05.05.09

Aus Moskau erreichte uns folgendes Schreiben von Wladimir Tschernow, dem Koordinator der Kulturarbeit im Deutsch-Russischen Haus in Moskau:

„Das Deutsch-russische Haus wurde im September 1997 gegründet. Die deutsche Bundesregierung fördert über das Bundesministerium des Inneren im Rahmen des Programms für nationale Minderheiten die Arbeit des Deutsch-Russischen Hauses. Vor allem im kulturellen und politisch-bildenden Bereich freuen wir uns über die enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft, dem Goethe-Institut Inter Nationes, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der ZfA, deutschen Stiftungen sowie staatlichen Institutionen der Russischen Föderation.

Im Deutsch-Russischen Haus Moskau (DRH) begegnen sich russlanddeutsche, russische und deutsche Kultur. Unser Ziel ist, durch vielseitige Aktivitäten zur Gestaltung enger freundschaftlicher Beziehungen zwischen Russland und Deutschland beizutragen. Am 8 Mai wird der Tag der Befreiung des deutschen Volkes gefeiert, welchen ich, als Koordinator der Kulturarbeit, mit einer Veranstaltung auszeichne. In diesem Zusammenhang, sehr geehrte Damen und Herren, möchte ich Sie bitten, das Recht auf Vorführung Ihres Filmes „Deutschland, bevor die Bomben fielen“ einzuräumen.“

Wie das aktuelle Filmkulturprogramm des Deutsch-Russischen Hauses zeigt, sind wir diesem Wunsch gerne nachgekommen:

Filmvorführung «Sophie Scholl – die letzten Tage», kurz vor dem Tag der Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus. Februar 1943: Bei einer Flugblatt-Aktion gegen die NS-Diktatur wird die junge Sophie Scholl zusammen mit ihrem Bruder Hans in der Münchner Uni verhaftet. Nach tagelangen Verhören bei der Gestapo wird sie vom „Volksgerichtshof“ der Nazis zum Tode verurteilt und hingerichtet.

ACHTUNG! ZUM ERSTEN MAL IN RUSSLAND! Dokumentarfilmvorführung «Deutschland, bevor die Bomben fielen». So schön war Deutschland, bevor es bombardiert wurde. Der Film bietet drei in sich abgeschlossene Filme, die Deutschland in privaten Filmaufnahmen aus den 30er Jahren zeigen. Begleiten Sie uns auf eine Reise durch das Deutschland, wie es einmal war. Erleben Sie das deutsche Land in Filmaufnahmen aus einer anderen Zeit. Viele Kulturdenkmäler, Städte und Landschaften sind durch einen sinnlosen Krieg für immer verschwunden.

Neuzugänge im Archiv – 05.05.09

Ein kleines Konvolut von 8-mm-Filmen entpuppte sich bei der Sichtung als besonders interessanter Fund: eine der Rollen enthält Aufnahmen einer Razzia in den besetzten Niederlanden und die Deportation niederländischer Juden in Eisenbahnwaggons. Nach digitaler Abtastung stellen wir die Szenen auf unserer Seite ein.

Eine weitere Rolle aus Österreich ergänzt den bereits vorhandenen Archivbestand zum Themenbereich „Ostfeldzug“. Ein Soldat hielt hielt darin u.a. einen Frontbesuch von Propagandaminister Dr. Goebbles, die deutsche Siegesparade vor Reichskomissar Hinrich Lohse in Riga und die Ankunft Alfred Rosenbergs in Riga fest. Der rund 20 minütige 9,5-mm Film wird derzeit inhaltlich aufgearbeitet. Nach abgeschlossener Sichtung veröffentlichen wir auf unserer Seite erste Ausschnitte.

Neuzugänge im Archiv – 05.05.09

In Stuttgart konnten wir einen Nachlass mit 16-mm Farbfilmen erwerben. Die Rollen enthielten u.a. schön gedrehte Impressionen verschiedener Reichsgartenschauen in Berlin vor und während des Krieges.. Wir freuen uns, nachfolgend die ersten Szenen veröffentlichen zu können.

Neuzugänge im Archiv – 24.04.09

Von einem ehemaligen Angehörigen der „Wilden Sau“ erhielten wir drei 8-mm-Filme (darunter einige Minuten in Farbe) mit Aufnahmen aus der Flugausbildung und diversen Kriegseinätzen. Seltene Aufnahmen, die unseren Archivbestand über die deutsche Luftwaffe ergänzen.

Das „Wilde Sau“ genannte Jagdgeschwader 300, aufgestellt und geführt durch Hans-Joachim „Hajo“ Herrmann, bestand aus Tagjägern, die im Licht von Leuchtgranaten oder Bränden am Boden gegen feindliche Bomberströme flogen und auf Sichtweite angriffen. Einen ihrer größten Erfolg erzielte die Wilde Sau während der Bombardierung von Peenemünde im August 1943. Zur Ablenkung hatten Mosquito-Bomber Zielmarkierungs-Leuchtgranaten über Berlin abgeworfen. Der Großteil der regulären Nachtjäger sammelte sich daraufhin im Luftraum über Berlin. Als klar wurde, dass der Angriff nicht Berlin, sondern Peenemünde galt, waren sie zu weit entfernt, um die feindlichen Maschinen zu erreichen. Etwa 30 Jäger der Wilden Sau mit ihren schnellen Focke-Wulf Fw 190 stiegen auf, erreichten Peenemünde und schossen 29 der insgesamt 40 britischen Bomber ab.

Unser Archiv verfügt zusätzlich zu diesen Aufnahmen über ein ca. vierstündiges Interview mit Hajo Herrmann und weiteren Angehörigen der „Wilden Sau“.

Neuzugänge im Archiv – 23.04.09

In Hamburg konnten wir vier privat gedrehte 16-mm Filmrollen erwerben. Die historisch interessantesten Aufnahmen stammen aus Düsseldorf (Parade mit Gauleiter Karl-Friedrich Florian, Generalfeldmarschall August von Mackensen, Franz von Papen und britischen Offizieren), Hamburg (Aufnahmen der „Wilhelm Gustloff“ im Hafen) und einer NS-Veranstaltung in Kassel.

Aus Potsdam erreichten uns privat gedrehte Filmaufnahmen eines Besuches von Hitler in der Röchling Hütte im Saarland, Farbaufnahmen aus Berlin 1940 und eines Jungvolk-Zeltlagers.

Neuzugänge im Archiv – 21.04.09

Aus den schwer zugänglichen Gebirgsregionen des Nordirak können wir aktuelle Bilder anbieten, die uns soeben erreichten: Kurdische Aufständische und PKK-Angehörige veranstalten vor laufender Kamera Manöver und präsentieren ihre Waffen. Ergänzt wird das Material durch Interviews mit Führern der PKK, die unverhüllt Einblicke in das Innenleben ihrer Organisation gewähren.

Für interessierte Redaktionen steht eine kostenlose DVD zum Abruf bereit.

Neuzugänge im Archiv – 21.04.09

Wir berichteten bereits über den Fund eines Originalfilms aus dem Ghetto Reichshof“. Über den nur in kurzen Ausschnitten auf einem Videoband bekannten Film, dessen Original als verschollen galt, schreibt das Fritz Bauer Institut in der „Cinematographie des Holocaust“:

„Zeszow Reichshof während der deutschen Besetzung im Frühjahr 1940. Der Film enthält Szenen aus dem Ghetto: “Distrikt Krakau Kreishauptmannschaft Reichshof (Rzeszow)”. Ruinen mit Publikumsverkehr, darunter Ghettobewohner mit Armbinden. Marktplatz mit Passantenverkehr. Stadtbilder mit vereinzelten Ghettobewohnern und deutschen Soldaten unter den Passanten. Schild über einem Hauseingang: “Kino Apollo”. Zwei gut gekleidete Ghettobewohnerinnen gehen Arm in Arm die Straße entlang. Gebäude mit Schild: “Deutsches Haus”. Gelage mit Essen und Trinken von Angehörigen der örtlichen deutschen Verwaltung (zivil und uniformiert). Tisch voller Flaschen und Gläser. Singende Männer mit erhobenen Gläsern am Tisch. In vorgerückter Stunde werden von den Zechern jüdische Rituale karikiert: umgehängte Gardine und über den Kopf gezogene Uniformjacke als Gebetschal, sowie mit einem Kissen auf dem Kopf. Ein Zigeuner spielt dazu auf der Geige.“

Wir stellen nachfolgend erstmals Ausschnitte aus dem Fund vor.

Stimmen zum Archiv – 20.04.09

„Wer Filme zur Zeitgeschichte macht, kommt an Karl Höffkes und seinem Archiv nicht vorbei. Was dort in jahrelanger, detektivischer Arbeit zusammengetragen wurde, ist ein Filmschatz besonderer Qualität. Immer wieder gelingt es Karl Höffkes, erstaunliche Filme zu entdecken und so historisch bedeutsame Quellen zu erschließen, die uns helfen, die Geschichte besser zu verstehen. So gelang es ihm, Filme aus dem Privatarchiv von Hermann Göring ausfindig zu machen, die dann Fernsehzuschauer weltweit in der Trilogie „Göring – Eine Karriere“ sehen konnten.

Karl Höffkes ist nicht nur Sammler aus Leidenschaft. Er leistet mit seinem Archiv einen wichtigen Beitrag, das Geschichtsbewusstsein zu stärken. Denn es sind vor allem die Filmaufnahmen von Privatpersonen, die uns einen unverstellten und oft überraschenden Blick auf die Vergangenheit ermöglichen. Nach solchen Bildern sucht Karl Höffkes, und immer wieder findet er sie.“

Jörg Müllner, Produzent, Journalist und Regisseur seit über 20 Jahren, ist Geschäftsführer der History Media GmbH, eine auf zeitgeschichtliche Dokumentationen spezialisierte Produktionsfirma, die mit zahlreichen Primetime-Dokumentationen auf sich aufmerksam machte. Für seine Trilogie „Göring – Eine Karriere“ (2006) wurde er mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Der studierte Historiker ist Autor weltweit ausgestrahlter Dokumentationen wie „Hitlers Helfer – Eichmann“, „Hitlers Frauen – Zarah Leander“, „Das deutsche Wirtschaftswunder“, „Die SS – Heydrichs Herrschaft“, „Die Gefangenen – Ab nach Sibirien!“, „Kanzler – Ludwig Erhard“ „Stalingrad“, „Majestät! Abdullah von Jordanien“, „Rommels Krieg“ und „Rommels Schatz“, „Der Bunker – Hitlers Ende“, „Hitlers Österreich“ oder „Tunnel in die Freiheit“.

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