Neuigkeiten aus dem Archiv – 18.02.2013

In Przemyśl im südöstlichen Polen war bei Kriegsausbruch 1939 eine ca. 24.000 Personen zählende jüdische Gemeinde ansässig. Bereits zwischen dem 15. und 19. September 1939 – etwa eine Woche vor Übergabe der Stadt an die sowjetischen Truppen, deren Besatzungsgebiet Przemyśl im Rahmen des Hitler-Stalin-Paktes zugeschlagen war – verübten deutsche Einsatzgruppen ein Massaker, dem ca. 600 Juden zum Opfer fielen. Nach Beginn des deutsch-sowjetischen Krieges geriet Przemyśl am 28. Juni 1941 erneut unter deutsche Besatzung: es begann die Entrechtung der jüdischen Bevölkerung, die im Juli 1942 in einem Ghetto im Stadtteil Garbarze zusammengepfercht und durch Deportationen und Mordwellen fortlaufend dezimiert wurde.
Wir zeigen einige kurze Aufnahmen aus dem Ghetto von Przemyśl, die im April / Mai 1943 von einem Offizier der Wehrmacht gedreht wurden. Fünf Monate später, im September 1943, setzten Maßnahmen zur Auflösung des Ghettos ein, die im Februar 1944 mit dessen Zerstörung endeten. Die meisten Juden aus Przemyśl wurden in Auschwitz ermordet – Schätzungen gehen davon aus, dass es nur 400 im Ghetto untergebrachter Juden gelang, sich dem Zugriff durch SS und Gestapo zu entziehen und zu überleben, bis Przemyśl am 27. Juli 1944 von der Roten Armee eingenommen wurde.

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