In seiner aktuellen Ausgabe berichtet der SPIEGEL über ein neu gefundenes Dokument, das eine veränderte Sicht auf die Hintergründe des Englandfluges von Rudolf Hess am 10. Mai 1941 ermöglicht. Wir zitieren:
Adolf Hitler war womöglich in den Alleinflug seines Stellvertreters Rudolf Heß nach Großbritannien vor 70 Jahren eingeweiht. Das geht nach Informationen des SPIEGEL aus einem bislang unbekannten Dokument hervor. Den Bericht hat ein deutscher Historiker im Staatsarchiv der Russischen Föderation in Moskau entdeckt.
Die Mission vom 10. Mai 1941 sei Teil von länger währenden Verhandlungen gewesen, die Berlin damals mit London geführt habe, schrieb Karl-Heinz Pintsch, der damalige Adjutant von Heß, in einer 28-seitigen, handschriftlichen Aussage.
Pintsch verfasste den Bericht 1948 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Nach dieser Version ist Heß‘ Reise in „Übereinkunft mit den Engländern erfolgt“. Der prominente Nazi habe dabei die Aufgabe gehabt, „mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln, wenn schon nicht ein Militärbündnis Deutschlands mit England gegen Russland, so doch wenigstens eine Neutralisierung Englands zu erreichen“.
Die Hintergründe des Englandfluges und der mysteriösen Todesumstände von Rudolf Hess im Spandauer Gefängnis haben wir bereits vor Jahren in einer umfassenden Filmdokumentation aufgearbeitet.
Seinerzeit wurden uns von bestimmter Seite „propagandistische Absichten“ unterstellt; jetzt verifizieren sich unsere damaligen Darstellungen Schritt für Schritt. Wir stellen nachfolgend einen Ausschnitt aus unserer Dokumentation ein.