Meinungen zum Archiv – 21.01.09

Hans-Gunter Voigt, Referatsleiter im Bundesfilmarchiv in Berlin schätzt den Wert der von uns gefundenen Privatfilme von Hermann Göring als außerordentlich hoch ein:

„Es war bekannt, dass Göring gedreht hat, aber wir wussten nie, wo das Material verblieben ist“ so der Filmexperte, der auf 40 Jahre Erfahrung im Umgang mit historischen Filmmaterialien zurück blickt. „Diese Bilder bieten einen sehr hohen historischen Erkenntnisgewinn“. So liege die Bedeutung der Rollen vor allem darin, „dass sie das offizielle Material der NS-Wochenschauen konterkarieren und so ein neues Licht auf die Figur des „Reichsmarschalls“ werfen“.

Neuigkeiten – 19.01.09

Als neuen Geschäftspartner begrüßen wir herzlich Carsten Möhle aus Windhoek, der sich seit vielen Jahren um das Erbe des legendären Afrikareisenden Paul Graetz verdient gemacht hat. Paul Graetz durchquerte von August 1907 bis Mai 1909 mit einem von ihm eigens für diesen Zweck umgebauten Auto Afrika. Sein Weg führte ihn dabei durch weitgehend unbekanntes Land von Daressalam bis Swakopmund. Die spannenden Einzelheiten seiner Reise sind in dem Buch „Im Auto quer durch Afrika“ festgehalten. Die während seiner Reise von Paul Graetz gedrehten Filme galten lange Zeit als verschollen. Es ist allein dem Enthusiasmus und dem Forschungsdrang von Carsten Möhle zu verdanken, dass jetzt, rund einhundert Jahre später, ein erster Teil der Original-Filme aufgetaucht ist. Die historisch bedeutsamen Aufnahmen werden zurzeit digital abgetastet und sind in Kürze verfügbar. Interviewwünsche an Carsten Möhle werden gerne von uns weitergeleitet.

Neuzugänge im Archiv – 19.01.2009

Ein historisch bedeutsamer Fund sind die privaten Filmaufnahmen eines Arztes, der auf dem Hilfskreuzer Atlantis seinen Militärdienst versah.

Hilfskreuzer wurden während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt, um feindliche Handelsschiffe aufzubringen. Da ihnen eine ausreichende Panzerung und schwere Bewaffnung fehlte, um in einem offenen Seegefecht gegnerischen Schiffen entgegentreten zu können, tarnten sie sich durch mitgeführte Aufbauten als japanisches Fischerboot oder als Frachter eines x-beliebigen Staates. Auf deutscher Seite existierten neun Hilfskreuzer, die ausgerüstet mit leichten Kanonen und Torpedos bis Kriegsende 136 alliierte Schiffe kaperten oder versenkten. Der erfolgreichste Hilfskreuzer war die „Atlantis“, dessen Einsätze auf den jetzt aufgefundenen Filmen in einzigartiger Weise dokumentiert sind.

Neuzugänge im Archiv – 16.01.2009

Am 31. Januar 2009 schließt das traditionsreiche Variete-Theater „Wintergarten“ in Berlin. Das Theater ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der Kulturlandschaft Berlins. Nicht nur der berühmte Magier Harry Houdini, ein Ungar jüdischen Glaubens, der als „Entfesselungskünstler“ die Menschen begeisterte, feierte im Variete „Wintergarten“ seine ersten großen Erfolge.

Kolleginnen und Kollegen, die über die lange und wechselvolle Geschichte des Traditionshauses berichten wollen, empfehlen wir einen Farbfilm, den wir erst vor wenigen Wochen gefunden haben und der eine komplette Varietevorstellung vom Herbst 1943 im Berliner „Wintergarten“ festhält.

Neuzugänge im Archiv – 16.01.2009

Aus Berlin erreichte uns eine umfangreiche 8-mm-Film-Sammlung aus dem Haushalt eines ehemaligen Fabrikanten. Die 14 Filmrollen, die viele Jahrzehnte in einem Holzkarton in einem Keller lagerten, sind sehr gut erhalten und zeigen die ersten Bombenangriffe auf Berlin aus dem Jahr 1940, die eingeleiteten Maßnahmen gegen Luftangriffe, den militärischen Einsatz in Holland (offensichtlich war ein Familienmitglied als Angehöriger der Wehrmacht beim Einmarsch gegen die Niederlande beteiligt) und seltene Privataufnahmen aus einem Lager der „Kinderland-Verschickung“ (KLV). Ebenfalls vorhanden waren die gesamten Feldpostbriefe, die einen bewegenden Einblick vor allem in die Atmosphäre der letzten Kriegsmonate ermöglichen. Wegen der Fülle des Materials benötigen wir einige Tage zur Sichtung und inhaltlichen Bestimmung. Ein Zusammenschnitt der wichtigsten Filmszenen ist in Kürze verfügbar.

Neuigkeiten – 16.01.09

Der von der Münchener Loopfilm GmbH für das ZDF produzierte Dokumentarfilm „Stauffenberg – Die wahre Geschichte“ wurde mit großem Erfolg ausgestrahlt.

Wir gratulieren dem Team um Oliver Halmburger und freuen uns, dass wir mit Originalfilmmaterial aus unserem Archiv zum Gelingen der Dokumentation beitragen konnten.

Neuzugänge im Archiv – 15.01.2009

Im letzten Jahr starb einer der letzten noch lebenden Filmberichterstatter der Deutschen Wochenschau, Götz Hirt-Reger in Baden bei Wien. Schon zu seinen Lebzeiten konnten wir den gesamten Filmnachlass erwerben. Die uns nach dem Tode übergebenen originalen 16-mm Filmrollen sind inzwischen komplett gesichtet und digitalisiert. Hirt-Reger hinterließ mehr als sechs Stunden Filmmaterial (davon ca. 1,5 Stunden in Farbe) aus den Jahren 1936 bis 1945. Den größten Teil davon drehte er an der Ostfront, wo er seit Beginn des Feldzuges vom 22. Juni 1941 bis zum Kriegsende eingesetzt war. Weil Götz Hirt-Reger stets mit zwei Kameras drehte und neben dem offiziell geforderten Material auch Szenen festhielt, die in keiner Wochenschau veröffentlicht wurden, zählt sein filmisches Lebenswerk zu den bedeutendsten visuellen Nachlässen des Dritten Reiches. In Zusammenarbeit mit seinem Sohn Philipp Hirt-Reger haben wir einen Teil der Aufnahmen zu einer DVD-Dokumentation zusammengestellt, die soeben unter dem Titel „Mit der Kamera an der Ostfront“ erschienen ist.

Neuzugänge im Archiv – 12.01.2009

Durch einen Zufallsfund in einem Privathaushalt können wir ein interessantes Stück deutscher Zeitgeschichte zum ersten Mal wieder komplett anbieten: den im Herbst 1944 gedrehten Farbfilm über den Bau der „Guderian-Brücke“ über die Weichsel. Die imposante Brücke wurde seinerzeit von der Eisenbahn-Pionier-Brigade 2 in nur 37 Tagen für den anstehenden Rückzug der Deutschen Armee nach Westen errichtet. Durch das jetzt gefundene letzte Filmstück liegt der 16-mm-Farbfilm wieder in seiner ursprünglichen Gesamtlänge von rund 30 Minuten vor.

Neuzugänge im Archiv – 10.01.2009

Ein Sammler bot uns ein Konvolut von neun 16-mm-Filmen an, die ein amerikanischer Arzt bei einer Europareise im Jahr 1938 drehte.

Die Stationen der Reise waren die Skandinavischen Länder, England, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Deutschland, Österreich, die Schweiz und Italien. Faszinierende Aufnahmen mit einer Gesamtlänge von mehr als drei Stunden, halten eine Welt lebendig, die wenig später in einem Strudel aus Blut und Tränen unterging. Besondere Höhepunkte sind die Farbaufnahmen aus London, den Niederlanden und Italien, die nicht nur Gebäude und Plätze zeigen, sondern auch zahlreiche Paraden, Wachaufzüge und militärische Inhalte beinhalten.

Neuzugänge im Archiv – 3.01.2009

Das neue Jahr begann mit einem aufsehenerregenden Fund: Schmalfilme aus den Jahren 1941/42 aus Nordafrika, die ein Offizier aus dem Stab von General Erwin Rommel mit seiner 8-mm-Kamera gedreht hat. Viele Szenen des etwa 36 Minuten langen Materials stammen aus vorderster Front und zeigen spektakuläre Panzergefechte zwischen deutschen und britischen Truppen. Aufnahmen von Erwin Rommel, von den Vorbereitungen zur Eroberung Tobruks und vom Leben der deutschen Soldaten in der libyschen Wüste halten ein wichtiges Kapitel der Zeitgeschichte lebendig. Von besonderem Interesse ist auch das ca. sieben Minuten lange Farbfilmmaterial aus der Großen Syrte zwischen Misrata und Benghasi.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner
Visit Us On FacebookVisit Us On YoutubeCheck Our Feed