Neuigkeiten aus dem Archiv – 06.03.2013

Nach dem so genannten „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich ließ Hitler diesen Schritt am 10. April 1938 durch eine Volksabstimmung absegnen. Im Vorfeld traten prominente Persönlichkeiten wie der Wiener Kardinal Theodor Innitzer, der Sozialdemokrat und ehemalige österreichische Staatskanzler Karl Renner, der frühere Bundespräsident Michael Hainisch und bekannte Künstler wie Paula Wessely und Paul Hörbiger öffentlich für eine Zustimmung ein.

Die Propaganda war allgegenwärtig. Hakenkreuz-Fahnen und Plakate bestimmten das öffentliche Leben. Presse und Rundfunk, inzwischen fest in der Hand der Nationalsozialisten, trommelten für die Zustimmung.

Am Abend des 10. April berichtete Gauleiter Josef Bürckel aus Wien das Ergebnis der Abstimmung nach Berlin. Nach amtlichen Angaben hatte es eine Zustimmung von 99,73 % gegeben. Im Deutschen Reich, dem sogenannten „Altreich“ stimmten 99,08 % für den Anschluss. Die Wahlbeteiligung in Österreich lag bei 99,71 %, im Altreich bei 99,59 %.

Die eingestellten Aufnahmen stammen aus Tirol und geben Einblicke in die Atmosphäre dieser Zeit. Die Ausschnitte stammen von einer ca. 12 Minuten langen Farbfilmrolle, die wir aktuell für unser Archiv erwerben konnten.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 05.03.2013

Der eingestellte Werbefilm für Milch in Glasflaschen stammt aus der Mitte der 1930er Jahre. Die in Berlin ansässige Meierei C. Bolle war ein Milchunternehmen, das im Jahr 1879 von Carl Andreas Julius Bolle gegründet wurde.

Als das kaiserliche Berlin in den siebziger und achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts expandierte, konnte der steigende Bedarf an Milch, Butter und Eiern nicht mehr ausreichend durch die umliegenden Bauern gedeckt werden.

Carl Bolle, ein umtriebiger Unternehmer, erkannte die Zeichen der Zeit und versorgte die Berliner Bevölkerung mit Pferdegespannen, die mit einem Jungen als Kutscher und einem Milchmädchen besetzt waren, das die Milch austrug.

Innerhalb weniger Jahre wurde die Bolle-Meierei zum größten Milchunternehmen weit über die Grenzen Berlin hinaus. Mitbestimmend für den Erfolg war, dass die Milch kontrolliert und gefiltert wurde.

Ab 1900 kam auch pasteurisierte Milch auf den Markt, zunächst in verplombten Flaschen für Kleinkinder und Säuglinge, später auch für die gesamte Bevölkerung. Milch in Flaschen wurde zu einem Verkaufsschlager – und „Bolle“ zu einem Markenzeichen, das jeder Berliner kannte.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 04.03.2013

Ein Rückblick auf den Februar zeigt: die Nachfrage nach Lizenz-Material aus unserem Archiv steigt weiter an. Besonders erfreulich sind dabei die sprunghaft gestiegenen Bestellungen aus dem Ausland.

Unter archivarischen Gesichtspunkten war der Februar ausnehmend erfolgreich. Aus den zahlreichen Neuerwerbungen ragen folgende Funde besonders hervor:

– Der umfangreiche Nachlass eines Angehörigen des Begleitkommandos Adolf Hitlers.
– Drei private 16-mm-Farbfilme einer Reise durch Deutschland aus dem Jahr 1937. Die Aufnahmen zeigen: Dresden, München, Berlin, Wiesbaden, Rothenburg, Heidelberg, eine Rheinreise uva.
– Ein 16-mm-Farbfilm einer Ägyptenexpedition aus dem Jahre 1939 und eine Sammlung Linsenrasterfilme aus den frühen 30er Jahren.
– Eine Rolle mit Werbefilmen der 30er Jahren auf 16-mm.
– Aus Österreich erreichten uns zwei umfangreiche Filmrollen, von denen eine die Tage des Anschlusses in Farbe festhält. Die rund 30 Minuten langen Farbaufnahmen ergänzen hervorragend unseren bereits bestehenden Fundus.
– Besonders bedanken müssen wir uns für eine Schenkung aus Paris. Die in den 30er Jahren entstandenen Filmaufnahmen aus Flandern, Frankreich, Belgien, der Ukraine, Ungarn und Rumänien sind ein außergewöhnlicher Filmschatz für jeden Historiker.
– In Polen fanden wir neben anderen Originalrollen auch die verschollen geglaubten Aufnahmen des jüdischen Schriftsteller Alexander Harkavy, die im Sommer 1931 bei seinem Besuch der jüdischen Gemeinde in Nowogrodek entstanden sind.

Zuletzt eine Übersicht der Zugriffsentwicklung auf unsere Webseite seit Juli 2011. Aktuell liegen wir bei 240.00 Aufrufen im Monat:

Neuigkeiten aus dem Archiv – 01.03.2013

Die eingestellten Ausschnitte stammen aus dem neu erworbenen Filmnachlass eines Angehörigen des Begleitkommandos (wir berichteten darüber) und zeigen Szenen vom Mussolinibesuch in Berlin 1937 bis zur Parade der Legion Condor 1939.

Da der Filmer sich aufgrund seiner Tätigkeit oft in unmittelbarer Nähe Hitlers aufhielt, finden sich auf den Rollen zahlreiche Nahaufnahmen der Mächtigen des NS-Regimes.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 28.02.2013

Alexander Harkavy (1864 – 1939) ist ein jüdischer Schriftsteller, der 1882 in die USA emigrierte und sich besonders um die Erforschung und Pflege der jüdischen Sprache verdient gemacht hat.

Im Sommer 1931 besuchte er Nowogrodek in Polen und ließ dabei einen Film über die dort lebende jüdische Gemeinde drehen. Die Aufnahmen galten lange Zeit als verschollen.

Bei unseren Recherchen stießen wir neben anderen Rollen auch auf den originalen 35-mm-Film aus Nowogrodek. Abgetastet und restauriert, stehen die Filmaufnahmen von 1931 jetzt wieder in ihrer ursprünglichen Länge von rund 40 Minuten der Forschung zur Verfügung.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 27.02.2013

Die im Jahre 1938 entstandenen Aufnahmen halten verschiedene Phasen der militärischen Ausbildung und einen „Tag der offenen Tür“, an dem die Bevölkerung zur Besichtigung der Kaserne eingeladen wurde, fest. Die Szenen stammen von einem ca. 12 Minuten langen 16-mm-Film, der uns freundlicherweise überlassen wurde.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 26.02.2013

Wie berichtet, konnten wir den kompletten Filmnachlass eines ehemaligen Angehörigen der „Begleitmannschaft“ von Adolf Hitler für unser Archiv erwerben. Neben politischen Großveranstaltungen hielt der engagierte Amateurfilmer auch viele Ereignisse in der damaligen Reichshauptstadt Berlin fest. Die hier eingestellten Szenen stammen aus dem Jahr 1937.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 19.02.2013

Gerne machen wir auf einen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Geschichtszeitschrift geschichte & wissen aufmerksam. Es wird über unseren sensationellen Fund eines 14-minütigen Farbfilms über den Reichsparteitag 1936 in Nürnberg berichtet. Ausschnitte aus dieser einmaligen Überlieferung von historischen Ereignissen können Sie in einem Ausschnitt hier sehen.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 18.02.2013

In Przemyśl im südöstlichen Polen war bei Kriegsausbruch 1939 eine ca. 24.000 Personen zählende jüdische Gemeinde ansässig. Bereits zwischen dem 15. und 19. September 1939 – etwa eine Woche vor Übergabe der Stadt an die sowjetischen Truppen, deren Besatzungsgebiet Przemyśl im Rahmen des Hitler-Stalin-Paktes zugeschlagen war – verübten deutsche Einsatzgruppen ein Massaker, dem ca. 600 Juden zum Opfer fielen. Nach Beginn des deutsch-sowjetischen Krieges geriet Przemyśl am 28. Juni 1941 erneut unter deutsche Besatzung: es begann die Entrechtung der jüdischen Bevölkerung, die im Juli 1942 in einem Ghetto im Stadtteil Garbarze zusammengepfercht und durch Deportationen und Mordwellen fortlaufend dezimiert wurde.
Wir zeigen einige kurze Aufnahmen aus dem Ghetto von Przemyśl, die im April / Mai 1943 von einem Offizier der Wehrmacht gedreht wurden. Fünf Monate später, im September 1943, setzten Maßnahmen zur Auflösung des Ghettos ein, die im Februar 1944 mit dessen Zerstörung endeten. Die meisten Juden aus Przemyśl wurden in Auschwitz ermordet – Schätzungen gehen davon aus, dass es nur 400 im Ghetto untergebrachter Juden gelang, sich dem Zugriff durch SS und Gestapo zu entziehen und zu überleben, bis Przemyśl am 27. Juli 1944 von der Roten Armee eingenommen wurde.

Neuigkeiten aus dem Archiv – 08.02.2013

Wir freuen uns, vermelden zu können, dass wir den kompletten Filmnachlass eines ehemaligen Angehörigen der sogenannten „Begleitmannschaft“ von Adolf Hitler für unser Archiv erwerben konnten. Die zehn 16-mm-Filmrollen (wir schätzen die Gesamtspieldauer auf etwa 130 Minuten) enthalten ua. spektakuläre Aufmärsche aus den Jahren 1936 bis 1939 in Berlin und einzigartige Nahaufnahmen der Führungsriege des NS-Regimes.

Da der Filmer eine ruhige Hand und ein gutes Auge für Motive hatte, besitzen seine Filmaufnahmen höchste Qualität.

Die Original-16-mm-Filme wurden uns anvertraut, weil die Erben den kulturhistorischen Wert unserer Archivarbeit schätzen und sichergehen wollten, „dass die Aufnahmen nicht zur politisch motivierten Propaganda von rechts“ missbraucht werden.

Wir danken für diesen Vertrauensbeweis und stellen in Kürze Ausschnitte aus diesem historischen Film-Schatz auf unseren Seiten sein.

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