Wie bereits berichtet, konnten wir in Wien ein Konvolut privat gedrehter Filme aus den Jahren 1934 bis 1938 erwerben. Die Filme mit einer Gesamtlauflänge von rund 65 Minuten sind inzwischen abgetastet und archiviert. Nachfolgend veröffentlichen wir Auszüge der Aufnahmen vom 9. und 10. April 1938. Die Qualität der Bilder ist ebenso bemerkenswert wie der Blick des Filmers für Details. Die Aufnahmen vermitteln einen unverstellten Eindruck der Atmosphäre der Zeit und sind daher von hoher historischer Bedeutung.
Neuigkeiten im Archiv – 03.04.09
Aus dem Nachlass eines ehemaligen Offiziers aus Bochum konnten wir einen 16-mm Privatfilm erwerben, der das Leben in einer Kavallerieeinheit festhält. Rund 80% der Aufnahmen sind in Farbe gedreht.
Aktuelles – 01.04.09
Zeitgeschichte hat inzwischen auch die deutsche Comicszene erreicht. Das renommierte Comicmagazin „Zack“, das die Jugend-Kultur im Nachkriegdeutschland mitprägte, („Blueberry“, „Michel Vaillant“, „Mick Tangy“) veröffentlicht aktuell ein Heft des aus der Schweiz stammenden Comiczeichners Franz Zumstein über den deutschen Jagdflieger Hans-Joachim Marseille („Der Stern von Afrika“). Ein Schritt, der offene Kritik von renommierter Seite („Spiegel-online“: „Von Ansätzen zur Differenzierung ist … in Zumsteins Comic wenig zu spüren) hervorruft.
Kolleginnen und Kollegen, die sich für das Thema interessieren, können wir privates Filmmaterial über Hans-Joachim Marseilles anbieten, das in Afrika gedreht wurde. Eine kostenlose DVD kann abgerufen werden.
MOSAIK Steinchen für Steinchen Verlag
Neuzugänge im Archiv – 01.04.09
„Ghetto Reichshof“. Bis heute galt der Film als verschollen, selbst im Bundesfilmarchiv existiert nur eine schlechte Teilkopie. Gemeinsam mit Philipp Remy (Produzent zahlreicher Dokumentarfilme wie „Holokaust“ und „Mogadischu“) haben wir jetzt den Originalfilm gefunden: Über die bislang bekannt gewesenen ca. acht Minuten Filmaufnahmen schreibt das Fritz Bauer Institut in der „Cinematographie des Holocaust“:
„Zeszow Reichshof während der deutschen Besetzung im Frühjahr 1940. Der Film enthält Szenen aus dem Ghetto: Ein in Lumpen gehüllter Junge grüßt militärisch auf der Straße. Ein Zivilist gibt ihm dafür etwas Geld. Schild: „Distrikt Krakau Kreishauptmannschaft Reichshof (Rzeszow)“. Ruinen mit Publikumsverkehr, darunter Ghettobewohner mit Armbinden. Marktplatz mit Passantenverkehr. Stadtbilder mit vereinzelten Ghettobewohnern und deutschen Soldaten unter den Passanten. Schild über einem Hauseingang: „Kino Apollo“. Zwei gut gekleidete Ghettobewohnerinnen gehen Arm in Arm die Straße entlang. Gebäude mit Schild: „Deutsches Haus“. Gelage mit Essen und Trinken von Angehörigen der örtlichen deutschen Verwaltung (zivil und uniformiert). Tisch voller Flaschen und Gläser. Singende Männer mit erhobenen Gläsern am Tisch. In vorgerückter Stunde werden von den Zechern jüdische Rituale karikiert: umgehängte Gardine und über den Kopf gezogene Uniformjacke als Gebetschal, sowie mit einem Kissen auf dem Kopf. Ein Zigeuner spielt dazu auf der Geige.“
Der Film mit einer Gesamtlauflänge von rund 25 Minuten wird zurzeit restauriert. Ausschnitte stellen wir in Kürze ein. Für die Pressearbeit kann kostenlos eine DVD angefordert werden
Neuzugänge im Archiv – 01.04.09
In Krakau konnten wir zwei Filmrollen (Laufzeit insgesamt ca. 22 Minuten) mit historisch wertvollen Aufnahmen erwerben: Der erste Film erhält Amateuraufnahmen von polnischen Truppen, die im Krakauer Schlosshof Aufstellung genommen haben, um anschließend durch die Stadt zur Front zu marschieren. Der zweite Film wurde mit großer Wahrscheinlichkeit von einem Angehörigen einer Kraftfahreinheit der SS gedreht. Die Aufnahmen zeigen SS-Einheiten bei der Besetzung Krakaus, SS-Obergruppenführer Theodor Eicke, Führer der „Totenkopfverbände“ und „Inspekteur der Konzentrationslager“, SS-Pioniere beim Bau einer Behelfsbrücke, abgeschossene polnische Kleinpanzer und Details aus der Besatzungszeit in Polen. Ausschnitte werden in Kürze eingestellt.